In den vergangenen Wochen hat sich der Herosé-Park besonders an den Abenden zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Damit haben aber auch Ruhestörungen und Müll auf dem Areal massiv zugenommen. Oberbürgermeister Uli Burchardt hatte deshalb das Bürgeramt beauftragt, ein Alkoholverbot prüfen zu lassen.
Für den Erlass eines Alkoholkonsumverbotes ist es Voraussetzung, dass der betroffene Bereich ein sogenannter „Brennpunkt“ ist. Laut Pressemitteilung der Stadt Konstanz richtet sich diese Einordnung insbesondere nach der absoluten Anzahl alkoholbedingter Straftaten und Ordnungswidrigkeiten innerhalb eines Jahres. Hier müssten mindestens 50 registrierte, also zur Anzeige gebrachte Fälle vorliegen.
Alkoholverbot kann nicht durchgesetzt werden
Im Herosé-Park und den angrenzenden Bereichen wurden in diesem Jahr bisher 14 Straftaten und zwei Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht. Die rechtlichen Voraussetzungen für ein Alkoholverbot sind daher aktuell nicht gegeben.
Das Hauptproblem für die Anwohner sei aber vor allem der Lärm, der von den Feiernden ausgeht. Im Jahr 2020 ist die Polizei zu 56 Ruhestörungen in den Herosé und angrenzende Bereiche ausgerückt. Im Vergleich dazu waren es 42 Ruhestörungen im übrigen Stadtgebiet im selben Zeitraum.
Ab Donnerstag muss nachts die Musik abgedreht werden
Im Wortlaut heißt es in der Pressemitteilung: „Die Stadt erlässt nun darum eine Polizeiverordnung, die das Abspielen von Musikgeräten wie Ghettoblastern bzw. das Verstärken der Musik aus Smartphones oder Vergleichbarem durch Bluetoothboxen, Lautsprecher etc. auf dem gesamten Gelände des Herosé-Parks sowie im übrigen öffentlichen Raum innerhalb eines Radius von 50 Metern um bewohnte Gebäude (Wohngebäude, Beherbergungsbetriebe, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, etc.) verbietet. Das unverstärkte Abspielen der Musik mit dem Handy ist dabei weiterhin erlaubt. Dieses Verbot gilt zunächst temporär für einen Monat zwischen 23 und 6 Uhr.“ Am Donnerstag tritt es in Kraft.
Klein Venedig als Alternative zum Herosé?
Auf dem Gelände von Klein Venedig gilt das Verbot nicht, da es hier keine Wohnbebauung in der Nähe gibt. Zur Verbesserung der Infrastruktur werden auf dem Areal jetzt zwei Tischtennisplatten, Sitzgelegenheiten und ein Toilettenwagen aufgestellt, eine entsprechende Beleuchtung installiert und die Wiese gemäht.