Dass die Kleingärtner nicht in ihre Gärten dürfen, weil Tägermoos und Döbeli zufällig in der Schweiz liegt, war von Beginn der Grenzschließung an eine unglückliche Situation. Erfolglos hatte sich die Stadt Konstanz früh um eine Ausnahmeregel bemüht – und damit war das Kapitel erst einmal abgeschlossen. Immerhin litten auch andere. Darunter, dass ihr Geschäft dem Ruin entgegensteuert, sie um ihren Arbeitsplatz bangen oder unter der Trennung von Geliebten, Ehepartnern, pflegebedürftigen Verwandten. Sowie unter dem Virus selbst, das auch in unserer Region seine Toten gefordert hat. Ist das nicht viel schlimmer, viel relevanter als so ein Kleingarten, könnte man fragen? Ja!

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Andererseits: Müssen wir nur aufgrund der Existenz von unvermeidbarem Leid auch die Existenz von vermeidbarem Leid hinnehmen – oder sogar einfordern? Wäre es nicht gerade in dieser Situation für die Risikogruppe ältere Menschen wichtig, ein wenig Zerstreuung und Glück zu finden? In ihrem Garten, in dem sie sich weder anstecken – noch andere anstecken können? In ganz Deutschland lenken sich Menschen in Kleingärten von der Krise ab. Das sollte doch wohl auch in Konstanz möglich sein.