Es ragen nur zwei Köpfe aus dem Wasser. Nina Kirchgäßner und Leona Kling sitzen ganz ruhig im Seerhein. Eigentlich nichts besonders – wenn es nicht Ende Oktober wäre. Das Wasser des Seerheins beträgt gerade mal 14 Grad Celsius und ist damit knapp 4 Grad wärmer als die Außentemperatur.

Das Wasser des Seerhein hat 14 Grad, die Außentemperatur beträgt Ende Oktober 10 Grad in Konstanz. trotzdem zieht es Nina Kirchgäßner ...
Das Wasser des Seerhein hat 14 Grad, die Außentemperatur beträgt Ende Oktober 10 Grad in Konstanz. trotzdem zieht es Nina Kirchgäßner und Leona Kling ins Wasser. | Bild: Kerstin Steinert

Trotzdem: Die zwei 26-jährigen Frauen wollen an diesem Tag unbedingt ins Wasser. „Wir haben hier in Konstanz studiert und sind jetzt zu Besuch da“, sagt Nina Kirchgäßner. „Da ist es Pflicht, einmal in den Bodensee zu gehen.“ Ihre Freundin, die im Badeanzug neben ihr im Wasser sitzt, nickt eifrig. „Ja, wenn man Konstanz besucht, muss man schwimmen gehen. Egal wie kalt es ist“, sagt Leona Kling.

Das Wasser ist überraschend warm

Für die zwei Frauen ist es nicht das erste Mal, dass sie im Winter in den Bodensee steigen. „Wir haben das geübt. Wir haben mit drei Minuten angefangen. Heute sind es zehn Minuten“, sagt Kirchgäßner. Dass es exakt 10 Minuten und 13 Sekunden sind, weiß Leona Kling ganz genau. „Wir hören währenddessen den Song ‚All too well‘ von Taylor Swift. Die lange Version“, sagt sie.

Während das Lied läuft, konzentrieren sich die beiden ihre Atmung. Warum? „Das ist wichtig, nur so kann man es so lange aushalten. Dann fühlt sich die Kälte auch nicht wie tausend Nadelstiche an“, sagt Nina Kirchgäßner.

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Früher seien die Freundinnen ins Wasser gegangen und geschwommen. Diesmal wollen sie still im Wasser sitzen. Das sei nochmal eine ganz andere Herausforderung. „Man muss schauen, dass man so weit ins Wasser geht, dass die Schultern bedeckt sind“, sagt Kirchgäßner und zeigt in ihren Nacken direkt unter ihren Haaransatz. Doch die Haare sollten möglichst nicht nass werden.

„Wenn man seine Atmung kontrolliert, kann man dabei richtig gut runterfahren“, sagt ihre Freundin Leona Kling. Das sei auch der Grund, warum die beiden Frauen diese Übung regelmäßig machen würden. „Es ist auch überraschend warm, wenn man aus dem Wasser kommt“, sagt Nina Kirchgäßner als sie aus dem Wasser schreitet und sich am Ufer langsam abtrocknet.

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Ihre Freundin ergänzt: „Auch das Wasser ist überraschend entspannend.“ Beide Frauen lachen. Sie fühlen sich belebt. „Morgen gehen wir vielleicht wieder ins Wasser“, sagt Leona Kling und zieht sich ihren dicken Pullover über. Dann wahrscheinlich wieder mit Taylor Swift auf den Ohren.