Trotz der besonderen Maßnahmen zum Schutz des Personals und der Bewohner breitet sich das Virus auch in Pflegeheimen weiter aus. In mindestens zwei Konstanzer Einrichtungen ist nach Informationen des SÜDKURIER Corona ausgebrochen. Die Verantwortlichen versuchen mit aller Macht, eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
In der Spitalstiftung gibt es ebenfalls drei bestätigte Corona-Fälle. Zwei Mitarbeiterinnen wurden positiv getestet und befinden sich aktuell in häuslicher Quarantäne. Auch eine Bewohnerin hat sich infiziert und wurde isoliert. Die Ergebnisse der Tests weiterer Personen fielen negativ aus. Am Montag sollen jedoch weitere Corona-Tests durchgeführt werden. Das bestätigte Stiftungsdirektor Andreas Voß dem SÜDKURIER am Freitag.
Die Lage im Parkstift Rosenau
Eine Bewohnerin des Wohnstifts ist während eines Krankenhausaufenthalts positiv getestet worden, sie befindet sich in häuslicher Quarantäne. Sie sollte gestern noch aus dem Krankenhaus entlassen werden und in ihrer Stiftswohnung die Quarantäne einige Tage fortführen. Eine Mitarbeiterin des Pflegestifts wurde ebenfalls positiv getestet, auch sie befindet sich in häuslicher Quarantäne. Darüber hinaus ist ein Ehepaar des Wohnstifts, das Kontakt zu einer infizierten Person hatte, in Quarantäne.
Die Entwicklung bereitet Direktor Herbert Schlecht Sorge, wie die Pressestelle auf SÜDKURIER-Nachfrage schreibt. „Keiner weiß, wer unwissentlich das Virus ins Haus trägt. Das kann ein Mitarbeiter sein, aber auch ein Bewohner oder Besucher. Dennoch können und wollen wir unsere Einrichtung nicht abriegeln, schließlich achten wir die Rechte unserer Bewohner.“ Er setze auf den gesunden Menschenverstand und gegenseitige Rücksichtnahme.
In Anlehnung an die Landesverordnung hat Herbert Schlecht bekanntgegeben, dass ein Besuch des Restaurants nicht mehr für Besucher, sondern nur noch für die Bewohner möglich ist, und, dass nur zwei Haushalte gemeinsam am Tisch sitzen dürfen – somit maximal zwei Bewohnerpaare.
Die Automatikfunktion der Eingangstür ist deaktiviert, sodass sichergestellt ist, dass Besucher klingeln müssen und ihre Daten erfasst werden können. Um die Bewohner des Pflegestifts besonders zu schützen, wird schon seit einiger Zeit vorsorglich bei jedem Besucher Fieber gemessen.
„Wer erhöhte Temperatur hat, sieht in der Regel ein, dass er so nicht in eine Gemeinschaftseinrichtung gehen kann. Das Risiko ist einfach zu groß, dass es doch mit einem Virus in Zusammenhang steht. Ob Grippe oder Covid-19 – das möchten wir sehr gerne draußen halten, soweit es in unserer Macht steht“, betont der KWA-Hausleiter.
Die Lage im Haus Don Bosco
Wie im SÜDKURIER berichtet, erkrankten im Laufe des vergangenen Wochenendes sechs Mitarbeiter an Covid 19. Daraufhin wurde sämtliche übrigen Mitarbeiter sowie insgesamt 28 Bewohner, die zum Teil über Symptome klagten, getestet.
Die Ergebnisse sind nun da: Fünf Bewohner einer Wohneinheit haben sich infiziert, keine weiteren Mitarbeiter sind positiv getestet worden. „Es stehen aber noch Ergebnisse aus“, berichtet Caritas-Geschäftsführer Andreas Hoffmann. „Die Zahlen können sich aber von einer Minute zur anderen ändern.“
57 Menschen wohnen im Don Bosco in vier Wohneinheiten. Kommende Woche werden alle Mitarbeiter erneut getestet. Die infizierten Bewohner werden in ihren Einzelzimmern isoliert. Auch im Haus Don Bosco sind Besuche mittlerweile untersagt – lediglich palliativ betreute Menschen dürfen Besuch empfangen.