Auf den Facebook-Kanälen der Konstanzer Gruppen „Querdenken 753“ und „Bürgerdialog- Konstanz e.V.“ wird seit Wochen für eine „Friedensee“ genannte Aktion geworben, die an diesem Wochenende rund um den Bodensee stattfinden soll. Gerry Mayr wird auf der entsprechenden Internetseite als Kontakt angegeben. Mayr ist Bürgerdialog-Vereinsvorsitzender und organisierte im vergangenen Jahr eine Querdenken-Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit.
Was nun genau am 2. und 3. Oktober rund um den See geplant ist, kann Mayr Mitte der Woche dem SÜDKURIER gegenüber nicht sagen. Die einzelnen Aktionen seien dezentral organisiert. Sein Verein, so Mayr, zeichne sich einzig für zwei Kundgebungen im Konstanzer Stadtgarten verantwortlich. Darüber hinaus wisse er von einem Autokorso sowie einem Infostand, den eine andere Gruppe irgendwo in der Konzilstadt aufstellen wolle. „Und es werden Straßenmusiker und Künstler auftreten“, sagt Mayr. Laut Internetseite der „Friedensee“-Aktion wird es auf deutscher Seeseite sechs Demonstrationen geben und auf österreichischer voraussichtlich eine.

Die Konstanzer Stadtverwaltung bestätigt auf Nachfrage, dass derzeit Anmeldungen für Kundgebungen am Samstag und Sonntag bei der Konzertmuschel im Stadtgarten vorliegen, die jeweils von 15.30 bis 19.30 Uhr dauern sollen mit voraussichtlich rund 200 Teilnehmern. Ebenfalls angemeldet wurde ein Autokorso mit 100 bis 200 Teilnehmern in 30 bis 100 Fahrzeugen.
Er soll am Sonntag um 9 Uhr auf dem Döbele starten und von Konstanz aus einmal um den Bodensee wieder zurück nach Konstanz führen. Dort ende die Aktion um 22 Uhr. Der Korso stehe unter dem Motto „Freie Fahrt für ein freies Leben! Autokorso Friedensee“, erklärt Walter Rügert, Pressesprecher der Verwaltung.
Auch eine Gegendemonstration ist angekündigt
Ebenfalls für Sonntag sei von 12 bis 18 Uhr eine Kundgebung mit circa 30 Teilnehmern beim Kaiserbrunnen auf der Marktstätte angekündigt, unter dem Titel: „Druck gegen Rechts“. Diese Veranstaltung sei, so Pressesprecher Rügert, „wohl als Gegendemo zu verstehen.“ Den Kundgebungen steht aus städtische Sicht nichts entgegen. Derzeit lägen keine Anhaltspunkte für eine unmittelbare Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung vor, erklärt Rügert.
Die rechtlichen Voraussetzungen für ein allfälliges Versammlungsverbot seien daher nicht erfüllt. Und, so Rügert: „Dazu wird angesichts des aus heutiger Sicht doch überschaubaren Versammlungsaufkommens unsererseits auch kein weiterer Prüfungsanlass gesehen.“ Am Wochenende wird es eine verstärkte Polizeipräsenz in der Konzilstadt geben, wie das Polizeipräsidium Konstanz auf Nachfrage mitteilt. Zudem bestehe „mit den Bodenseeanrainern ein Infoaustausch“, erklärt Pressesprecherin Tatjana Deggelmann.