Es ist eines der größten Bauprojekte, das in Konstanz in den kommenden Jahren umgesetzt wird. Seitdem der Großkonzern Siemens Ende 2016 in die Byk-Gulden-Straße umzog, liegt das rund 70.000 Quadratmeter große Areal an der Bücklestraße brach. Doch nun – fünf Jahre später – wird die Planung zu dessen Weiterverwendung immer konkreter.
Es wird ein echtes Großprojekt, dass sich nahe des Petershauser Bahnhofs anbahnt. Ungefähr 700 Wohnungen sollen dort entstehen. Darunter rund 500 Neubauwohneinheiten, die sowohl für etwa 310 Eigentums- als auch für 165 geförderte Wohnungen Platz bieten sollen. Die restlichen Einheiten sollen sich auf Wohnungen für Studierende, Auszubildende und Berufstätige verteilen.
Neue Kita für das neue Viertel
Darüber hinaus soll neben den Räumlichkeiten für gewerbliche Nutzungen – also Büros und Praxen – sogar extra eine Kindertagesstätte eingerichtet werden, in dessen Entstehungsprozess die Stadt wohl involviert wird. Denn Eigentümer des Areals ist die Stadt nicht, das ist die i+R Dietrich Wohnbau GmbH aus Lindau.

Doch mitreden kann die Stadt in der Planung des Areals trotzdem, wenn auch indirekt. Durch das „Handlungsprogramm Wohnen“, dass der Gemeinderat 2014 beschlossen hat, um langfristig bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist auch das Vorhaben der aktuellen Eigentümer an einige Regularien geknüpft.
Mehr als ein Drittel des Areals soll grün sein
Neben den geplanten, geförderten Wohnungen betrifft das auch die Grün- und Freiflächen des Areals: Zwei Siebtel der Fläche müssen demnach frei bleiben. Nach der aktuellen Planung sollte diese Grenze aber kein Problem sein. Mehr als ein Drittel des Areals soll nämlich grün werden und großflächigen, öffentlichen Freiraum bieten.
Es scheint, als wäre das Vorhaben am ehemaligen Siemens-Areal, auf dem ein komplett neues Viertel entsteht, klar: Es soll Lebensgefühl vermitteln. Eine Menge. Zukunftsorientierung im westlichsten Teil Petershausens. Ein modernes Viertel – besonders im Hinblick auf die in Anbindung und Mobilität. Deutlich weniger als ein Auto-Stellplatz pro Wohnung soll am ehemaligen Siemens-Areal gebaut werden.
Carsharing statt Privatnutzung
Auf diese Weise soll weniger Individualverkehr stattfinden. Begründet durch die Zentrumsnähe sei das ein realistisches Ziel, lässt die Stadt Konstanz über das Amtsblatt verlauten. Stattdessen würden eher Carsharing und Leihfahrräder gefördert werden und neue Fuß- und Radwege sollen die Anbindung zum Bückle-Park erleichtern. Weitere Wege könnten auch über die ÖPNV-Anbindung geregelt werden.
Mit dem Fürstenberger und Petershauser Bahnhof in Reichweite oder den Busverbindungen an der Wollmatinger Straße sei dafür bereits ausreichend gesorgt. Spannend bleibt nun, wann mit dem Projekt zu rechnen ist. Auf SÜDKURIER-Anfrage bei der Stadt hieß es, dass der Spatenstich für das Großprojekt im kommenden Jahr erfolgen soll.
Die Fertigstellung der ersten Wohnungen soll bis 2024 erfolgen. Doch wann der Bückle-Park komplett fertig sein soll, das ist noch unklar. Aufgrund seiner Größe ließe sich das jetzt noch nicht genau sagen, so Walter Rügert, der Pressereferent der Stadt.