Sein Motto ist „Whatever you do, do it for the people“ – Egal, was du machst, tu es für die Menschen. Seit elf Jahren bereist der frühere Konstanzer Davide Martello mit seinem Klavier Deutschland und die Welt. Der Südwestrundfunk hat ihn einst auf dem Taksim-Platz in Istanbul entdeckt. Ergebnis war der erste Auftritt im Fernsehen.
Zusammen mit Mark Forster und Jupiter Jones
Vor einigen Tagen dann Nummer zwei. Er stand und saß auf der gleichen Bühne wie berühmte Sänger, beispielsweise Mark Forster, Jupiter Jones und Sasha, die dort auftraten und zu Spenden für Flutopfer aufriefen – am Ende kamen mehr als 3,2 Millionen Euro zusammen.

Seine Melodien auf dem Klavier sind wie ein Tagebuch, erzählt Martello, der vorhat, einmal im Monat in Ahrweiler seine verträumten Lieder zu spielen, um die Leute dort bei der Bewältigung der Flutfolgen zu motivieren. „Wenn ich sehe, dass es den Leuten gut geht durch meine Musik, dann bin ich gerne dort.“
Martello hat schon in Ahrweiler gespielt
Zuletzt hat er dort in der Uhlandstraße gespielt, gegenüber der Essensausgabe und vor Leuten, die in der Schlange standen. Der Auftritt sei als Wunschkonzert deklariert gewesen, erzählt er.
Es war sehr staubig und laut, weil viele Lastwagen und Traktoren vorbeifuhren; trotzdem hätten die Leute geklatscht, sich Lieder gewünscht und auch ein bisschen getanzt. „Ich finde, Musik verbindet“, sagt Davide Martello, der früher öfter im Konstanzer Zentrum zu hören und zu sehen war.
Die Reisen und den Transport seines Klaviers finanziert Davide Martello ausschließlich über Spenden. Er spielt jedes Wochenende in Gärten bei Privatleuten, stellt dort seinen Hut auf. Unter der Woche bereitet er sich auf die Konzerte vor.
Zuletzt war er auch beim Local Heroes Day zum Abschluss der Picknick-Konzerte im Konstanzer Bodenseestadion aufgetreten und hatte die Pausen zwischen den einzelnen Gruppen mit seinem Spiel überbrückt – auch wenn er eigentlich nicht mehr direkt in Konstanz lebt, sondern am Hochrhein in Waldshut-Tiengen.
„Ich will nicht berühmt werden“
Schon zweimal im Fernsehen aufgetreten, da ist der Weg zum Ruhm doch vorgezeichnet, oder? Davide Martello bleibt auf dem Boden: „Ich sehe das, was ich mache, als einen Vollzeitjob an, ich will nicht berühmt werden.“