Als der Wasserbus zwischen 2018 und 2020 auf dem Seerhein pendelte, genossen Touristen wie Einheimische gleichermaßen die entspannte Fahrt zum Konstanzer Hafen und zurück zum Steg am Bodenseeforum. Doch dann fiel diese Verbindung der Corona-Pandemie und Sparmaßnahmen der Stadt zum Opfer.

Die Verwaltung rechnete damals vor, dass der Wasserbus pro Einsatztag mit 16 Fahrten 2200 Euro plus Mehrwertsteuer kostete. Doch aufgegeben hatte die Stadt die Verbindung nicht. Auf der Website heißt es in einer Mitteilung aus dem Jahr 2022: „Die Stadt möchte den Wasserbus mittelfristig mit Schiffen betreiben, die über eine nachhaltige Antriebsart verfügen.“

(Archivbild) Im Mai 2018 war die Freude groß, als der Wasserbus erstmals in den Seerhein stach. Das MS Reichenau mit den ...
(Archivbild) Im Mai 2018 war die Freude groß, als der Wasserbus erstmals in den Seerhein stach. Das MS Reichenau mit den Crew-Mitgliedern (von links) Stefan Grieble und Kai Görig pendelte immer samstags zwischen Bodenseeforum und Konstanzer Hafen. Darüber freuten sich Oberbürgermeister Uli Burchardt und Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn. | Bild: Scherrer, Aurelia

Dies sei aber erst sinnvoll, wenn nicht nur der Park-and-Ride-Parkplatz an der Schänzlebrücke fertiggestellt ist, sondern auch das große Parkhaus und das Asisi-Panorama errichtet sind. Dies ist für Mitte oder Ende 2025 vorgesehen, wie es in der Vorlage für den Technischen und Umweltausschuss heißt. Dieses Gremium berät am Dienstag, 3. Dezember (ab 16 Uhr im Verwaltungsgebäude an der Laube) über die Wiedereinführung des Wasserbusses.

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Dies sei ab 2026 sinnvoll, heißt es in der Vorlage. Bis März 2025 sollen die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) ein Konzept erarbeiten und einen Bootstyp entwickeln. Geplant ist zunächst ein Betrieb mit zwei Schiffen von Freitag bis Sonntag im Halbstundentakt. Pro Schiff sollen rund 80 Gäste transportiert werden.

Das Landratsamt Konstanz hat bereits die Genehmigung für den ganzjährigen Pendelverkehr erteilt, nachdem beim Testbetrieb in früheren Jahren auch ornithologische Untersuchungen erfolgt waren. Als Vorbild werden die Wasserbusse in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen genannt. Seit 2020 pendeln dort rein elektrische Fähren durch einen der größeren Kanäle.

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Welcher Schiffstyp am Bodensee eingesetzt wird und ob auch die Konstanzer Boote elektrisch fahren oder mit einem anderen Antrieb, müsse die Stadt Konstanz festlegen, sagt Josef Siebler, Pressesprecher der BSB. „Die BSB sind lediglich ein möglicher Anbieter. Dies war auch im Rahmen des Probebetriebes so, den wir beziehungsweise die Firma Giess nach Beauftragung durch die Stadt durchgeführt haben.“

Auch den Fahrpreis müssen Gemeinderat und Verwaltung festlegen. Im Nahverkehrsplan wird die Wasserbuslinie als Teil des öffentlichen Nahverkehrs definiert. Bereits bei der Testphase galten für den Wasserbus auch Bustickets der Stadtwerke und alle in der VHB-Cityzone gültigen Fahrausweise.

(Archivbild) An diesem Steg dürfen die Schiffe ganzjährig anlegen, nachdem ornithologische Untersuchungen ergaben, dass dies zugelassen ...
(Archivbild) An diesem Steg dürfen die Schiffe ganzjährig anlegen, nachdem ornithologische Untersuchungen ergaben, dass dies zugelassen werden kann. | Bild: Rindt Claudia

Damals konnte eine Familie für fünf Euro am Tag auf dem P+R-Platz parken und den Wasserbus nutzen. Die Kosten für dieses Verkehrsmittel wurden im letzten regulären Einsatzjahr 2019 zu 100 Prozent durch die Einnahmen des Parkplatzes am Bodenseeforum gedeckt. Doch durch den Bau des Fernbusbahnhofs wurde die Parkfläche deutlich verkleinert, die Einnahmen sanken.