Auf einem Konstanzer Grundstück machen mehrere Seiten gemeinsame Sache: Die Spitalstiftung und die Businesspark Konstanz GmbH bebauen eine rund 1,5 Hektar große Fläche und schaffen eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Pflege. Der Bebauungsplan ist nun auf den Weg gebracht.
Das bedeutet, dass sich dort, wo derzeit noch der Firmenparkplatz der Businesspark GmbH an der Max-Stromeyer-Straße und ein ungenutztes Grundstück der Spitalstiftung liegt, ein neues Quartier entstehen wird. Baubeginn soll im Herbst 2021 sein, erklärte die Stadtverwaltung Konstanz in einer Pressemitteilung.

Der Gemeinderat hat die Offenlegung des Bebauungsplans „Weiherhof Nord“ bereits beschlossen. Nun können Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange Stellung dazu beziehen.
- Ausgangspunkt: Die Stadt Konstanz hat sich im Jahr 2016 gemeinsam mit den Investoren Businesspark GmbH und Spitalstiftung entschlossen, zwei städtebauliche Ideenwettbewerbe östlich der bestehenden Bebauung des Businessparks auszuschreiben. Ziel war die Realisierung eines gemischt genutzten Quartiers, das den Businesspark um zusätzliche Gewerbeflächen ergänzt, aber auch dringend benötigte Wohnungen gemäß dem städtischen Handlungsprogramm Wohnen sowie fehlende Pflegeplätze beinhaltet. Insgesamt 86 Dauerpflegeplätze sieht das Konzept nach derzeitigem Stand vor. Bereits im November 2016 erfolgte der Planungsbeschluss für das Pflegeheim, im September 2019 der Projektbeschluss, im Januar 2023 soll die Pflegeeinrichtung gebaut sein und ihre Arbeit aufnehmen.
- Architektur: Neben einem Bürogebäude mit einer Geschossfläche von mehr als 8000 Quadratmetern sollen drei Wohngebäude und das Pflegeheim das Quartier vervollständigen. Das Gewerbegebäude soll Platz für ein Café, Gewerbenutzungen und ein Boardinghouse mit 35 bis 50 Apartments schaffen. Das Gebiet soll nahezu autofrei bleiben. Damit dies gelingt, soll in der Nähe eine Tiefgarage entstehen mit Car-Sharing-Plätzen und Elektroladesäulen zur Verfügung stehen. Das Tor des Quartiers soll der heutige Eingangsbereich des Businessparks werden. Im Freiraum sind private Grundstücksgärten und Spielplatz vorgesehen. Auf den Dächern, erklärte die Stadtverwaltung, sei Platz für Photovoltaikanlagen.
- Wohnen: Von den 144 Wohnungen entstehen 30 Prozent im geförderten Mietwohnungsbau. Ziel ist eine soziale Durchmischung in den Ein- bis Fünfzimmerwohnungen. Fällt im Herbst, wie vorgesehen, der Satzungsbeschluss, soll der Bau gleich im Anschluss beginnen. Auch die Wohnungen sollen bis Ende 2023 bezugsfertig sein, die Gewerbegebäude sollen ein bis zwei Jahre später errichtet sein.
- Energie: Der Energiebedarf in den Gebäuden soll reduziert werden, der Strom- und Wärmebedarfe soll weitgehend durch die Nutzung von lokal verfügbaren regenerativen Energiequellen gedeckt werden. Beim Vorhaben der Businesspark GmbH kommen Sole-Wärmepumpen zum Einsatz, die die Erdwärme nutzen. Die Spitalstiftung will auf Wärme aus der Außenluft mittels Luft-Wärmepumpen setzen. Zudem sind auf den Dächern Photovoltaikanlagen geplant.