„Es gibt zu wenige Bärenkostüme“, sagt Caro Barthel. Sie ist Inhaberin von Partyform Barthel, das ursprünglich mal ein Geschäft für Büromöbel war, sich aber mittlerweile auch zu einer Anlaufstelle für Kostümsuchende entwickelt hat. Diesen Januar verzeichnet der Laden einen sehr guten Umsatz.
„Wir haben drei Jahre Pause gehabt und jetzt sind sie alle heiß auf die Fasnacht“, sagt Barthel. Schon seit dem Dreikönigstag laufe das Geschäft bestens. Nur auf Seiten der Lieferanten gebe es Probleme. Die hätten wegen gestiegener Lieferkosten weniger Ware auf Lager. Manche Kostüme seien derzeit schwer zu bekommen. Gerade für Gruppen sei es schwierig, gemeinsam Verkleidungen zu finden. „Man kann sich nicht alles wünschen, dieses Jahr“, so Barthel.

Zum Glück gut vorbereitet
Die Suche nach Bärenkostümen führt in die Niederburg. Thorsten Friedrich, Geschäftsführer des Fasnetmarkt Ideenreich, hat vergangenen Sommer sein Lager gut bestückt. Ein Risiko, wie er erzählt, denn ob die Fasnacht 2023 stattfinden würde, konnte damals niemand wissen. Doch es hat sich ausgezahlt: Die Ware, die von den Lieferanten dieses Jahr nicht kommt, hat er in seinem Geschäft bereits hängen. Unter anderem eben die Bären. So könne er auf fast alle Wünsche seiner Kunden eingehen.

Er bestätigt, dass das Geschäft dieses Jahr rekordverdächtig gut laufe – er ist gar optimistisch, dass bis zum Ende der Fasnacht der Großteil seines Bestandes verkauft ist. Nach der Pandemie ist der diesjährige Boom bitter nötig.
In den vergangenen beiden Jahren gab es fast keinen Kostümverkauf, sagt Thorsten Friedrich. Es fehlten die Gelegenheiten. Ohne das Geschäft mit Orden und Pins und die finanzielle Unterstützung der Narrenvereine, mit denen er schon lange zusammenarbeitet, hätte er die Zeit wohl nicht überstanden. „Das war das einzig Gute an der Pandemie, die Wertschätzung. Dass man gesehen hat: Die brauchen so jemanden“, so Friedrich.

Einige Vereine hätten zur Unterstützung des Fasnetmarkt Ideenreich in der Pandemie Gutscheine gekauft, die sie dann teilweise nicht eingelöst haben. „Da war dann schon mal kurz Gänsehaut, wo das losging“, sagt Friedrich.
Leute wollten letztes Jahr wieder feiern
Von den negativen Auswirkungen der Pandemie berichtet auch Caro Barthel: „Du willst dein Personal behalten und musst du das weiterbezahlen – dann werden die Privatgelder beansprucht.“ 2022 habe sie dafür den höchsten Jahresumsatz seit Bestehen des Geschäfts verzeichnet: Da habe man gemerkt, dass die Leute wieder feiern wollen. „Letztes Jahr ist es richtig explodiert“, sagt sie. Partyform Barthel bietet neben Fasnachtsartikeln auch Event-Planung und Catering an. In dem Bereich sei es im vergangenen Jahr gut gelaufen.
Und 2023 ginge es bislang genau so weiter. „Seit dem 6. Januar haben wir jeden Tag einen guten Umsatz“, so Barthel. Ob dieses Jahr Rekord-Fastnachtseinnahmen zu erwarten sind? „Ich hoffe es“, sagt sie. Aber es sieht nicht schlecht aus. Viele Kunden kämen mit konkreten Kostümwünschen. Auf die Frage, ob sie ihrem Gegenüber ansehe, welches Kostüm zu ihm oder ihr passt, nickt Caro Barthel lächelnd. „Das ist die Erfahrung, die wir haben“, sagt sie. „Wir versuchen es jedem irgendwie recht zu machen.“
Trends können Friedrich und Barthel dieses Jahr nicht erkennen. „Trends sind ja entweder politisch oder kommen aus dem Kino“, sagt Friedrich. Aus dieser Richtung habe es dieses Jahr jedoch nichts gegeben. So bleibt aber der Eindruck: Der Verkaufssituation in den Kostümgeschäften nach zu urteilen, steht Konstanz noch eine bunte und breit gefächerte Fasnachtszeit bevor.