In der zweiten Kalenderwoche 2022, der ersten Schulwoche nach den Ferien, wurden insgesamt 14.107 Proben von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern an Konstanzer Schulen mittels PCR-Pools entnommen. Bei diesen Pool-Tests werden die Proben mehrerer Personen (Pool) gesammelt und untersucht.
Bei zwölf dieser insgesamt 1562 Pools stellte das Labor Dr. Brunner das Corona-Virus fest, dies entspricht einem Anteil von 0,77 Prozent aller Sammelproben. Somit sind also vermutlich mindestens zwölf der getesteten Personen infiziert. Dies geht aus der Auswertung hervor, die dem SÜDKURIER vorliegt.
Zum Vergleich: In der Kalenderwoche 50 des Vorjahres, also der letzten Schulwoche 2021, waren es neun positive Pools, drei weniger als aktuell. Auch die Zahl der untersuchten Pools war um drei niedriger. Eine Sequenzierung der positiven Befunde fand nicht statt. Um welche Virus-Variante es sich handelt, ist folglich unklar.
Vorerst keine Explosion der Infektionszahlen
Der Anteil der Infizierten hat sich nun also leicht erhöht. Dieser Anstieg fiel aber geringer aus als erwartet. „Die große Befürchtung, dass es nach den Ferien bei den positiven Fällen deutlich höhere Zahlen geben wird, hat sich bisher noch nicht bewahrheitet. Eine Explosion des Infektionsgeschehens blieb also aus“, bewertet Frank Schädler, Leiter des Amts für Bildung und Sport der Stadt Konstanz, die Zahlen. Er fügt aber an: „Wie es Bund und Land bereits angedeutet haben, sollen die Zahlen in den nächsten Tagen wohl weiter steigen. Wir sind also gespannt, wie es weitergeht.“
Die zwölf positiven Pools wurden an neun verschiedenen Schulen nachgewiesen. Einen Ausbruch an einer einzelnen Schule gibt es daher nicht. „Momentan gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich die Fälle auf bestimmte Schulen konzentrieren“, erklärt Frank Schädler.
Klassen müssen nicht mehr in Quarantäne
Seitdem das neue Konzept mit den Pool-Tests in Konstanz im Dezember eingeführt wurde, ist eine Quarantäne für die gesamte Klasse im Falle eines positiven Tests nicht mehr zwingend nötig. Ist ein Pool positiv, müssen alle darin zusammengefassten Personen einen PCR-Nachtest durchführen. Die dann negativ getesteten Untersuchten dürfen wieder zur Schule, werden aber an den fünf Folgetagen mittels Pool- oder Antigen-Schnelltest nochmals überprüft.
Die Ergebnisse der PCR-Nachtests zu den zwölf positiven Pools der Konstanzer Schulen liegen dem Amt für Bildung und Sport aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht vor. Wegen eines Corona-Falls musste in diesem Jahr noch keine ganze Klasse in Quarantäne, so der Amtsleiter.
Gegenüber der letzten Testreihe des Vorjahres hat sich die Zahl der Pools in der vergangenen Woche um fast 1000 erhöht. Dies liegt zum einen daran, dass sich nun auch die Wessenberg-Berufsschule an den Testungen beteiligt hat. „Außerdem lassen sich mittlerweile auch vermehrt geimpfte Schüler und auch bereits geboosterte Lehrer im Zuge der Omikron-Welle häufiger testen, obwohl sie es nicht müssten“, erklärt Schädler.