Am frühen Abend des Schmotzigen Dunschtig hatte die Polizei in einer ersten Bilanz noch von einem ruhigen Auftakt der Straßenfasnacht gesprochen. Doch schon da wies Jörg Kluge vom Polizeipräsidium Konstanz darauf hin, dass die Hemmschwelle zu Gewalttaten mit steigendem Alkoholpegel im Laufe der Nacht deutlich abnehme.
Und so ist es dann auch gekommen. Bei der Jugendparty auf dem abgesperrten und von Security-Kräften überwachten Stephansplatz sind noch in derselben Nacht zwei Mäschgerle gegen 21.15 Uhr brutal angegangen worden, wobei dieser Angriff der Polizei aber erst im Laufe des Freitagnachmittags, 9. Februar, mitgeteilt wurde.
Zunächst habe der unbekannte Täter unvermittelt und ohne Grund einem 19-Jährigen mit der Faust gegen den Hinterkopf geschlagen, heißt es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums. Als der 18-jährige Begleiter des Opfers den Angreifer zur Rede stellte, wurde auch er sofort mit Faustschlägen eingedeckt, die ihn im Gesicht und an der Schläfe trafen. Dann machte sich der Schläger zu Fuß aus dem Staub.
Da der 18-Jährige sofort massive Schmerzen hatte und blutete, suchte er Hilfe bei der Security und beim Rettungsdienst. Der junge Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, wo mehrere Brüche im Gesicht diagnostiziert wurden. Nach derzeitigem Kenntnisstand, so heißt es, müsse der 18-Jährige operiert werden.
Am Freitagabend ereignete sich der nächste Gewaltausbruch. Auch in diesem Fall gibt es bislang keinen bekannten Anlass. Laut Polizeibericht vom Samstag schlug ein kostümierter Mann gegen 22.50 Uhr in der Wessenbergstraße plötzlich einem 24-Jährigen mit einem Gegenstand gegen die rechte Kopfseite. Auch dieser junge Mann musste stationär im Krankenhaus aufgenommen werden, bei ihm wurde ein Schädelbruch festgestellt.
Der Polizei liegt zu dem unbekannten Täter eine Beschreibung vor, die ihn für eventuelle Bekannte gut erkennbar machen sollte: Der Mann trug demnach ein blaues Bärenkostüm, eine halbseitige Totenkopfmaske, soll etwa 1,85 bis 1,90 Meter groß und schlank sein sowie kurze, dunkle und gescheitelte Haare haben. Zeugen verfolgten den Schläger noch bis auf den Stephansplatz, wo dieser dann aber unerkannt entkommen konnte.
In beiden Fällen sucht die Polizei nach weiteren Zeugen, die Angaben zu den Flüchtigen und zum Tathergang machen können. Kontakt: Polizeipräsidium Konstanz, Telefon 07531 9952222.
Am Samstagabend, 10. Februar, wurde der Polizei dann von einer Anruferin kurz vor 23 Uhr eine Schlägerei auf der Marktstätte gemeldet. Bei der Auseinandersetzung zweier Gruppen soll nach Zeugenberichten auch auf einen Mann am Boden eingetreten worden sein. „Als die Streife dort ankam, waren aber alle weggerannt, und es hat sich auch niemand als Opfer zu erkennen gegeben“, hieß es dazu vom Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums.