Die SWR-Fernsehfasnacht geht nicht nur als die Sendung nach zwei Jahren Corona-Pandemie in die Geschichte ein – sondern auch als die längste TV-Fasnacht, die der SWR jemals produziert hat. Das teilt Sybille Schreckenberger, Pressesprecherin des Südwestrundfunks, auf SÜDKURIER-Nachfrage nur wenige Stunden nach Ende der Live-Übertragung mit. Zwar knackte die TV-Fasnacht aus dem Konzil am Dienstag, 7. Februar, nicht die Eine-Million-Zuschauer-Marke, trotzdem zeigen sich die Verantwortlichen zufrieden.
„Die Konkurrenz war mit dem DFB-Pokalspiel gegen die Live-Sendung im SWR-Fernsehen groß“, so die Sprecherin. Dabei standen sich in einem packenden Derby die Eintracht Frankfurt und der SV-Darmstadt gegenüber. „Trotzdem hat die ‚Konstanzer Fasnacht aus dem Konzil‘ insgesamt einen Marktanteil von 12,6 Prozent Südwestweit [Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland, Anm.d.Red.] und in Baden-Württemberg sogar 13,9 Prozent erreicht.“
Bundesweit haben laut SWR-Angaben rund 953.000 das Spektakel eingeschaltet, mehr als die Hälfte (520.000) aus dem Südwesten. Damit sei die vier Stunden lange Sendung am Dienstagabend Marktführer unter den dritten Programmen gewesen.
Quoten sanken während der Pandemie
Die vergangenen beiden Jahren lagen zahlenmäßig unter den Erwartungen, der SWR führt das auf die Corona-Pandemie zurück. So sank der Marktanteil im SWR-Sendegebiet im Jahr 2021 auf einen Tiefstwert von 11,5 Prozent, ein Jahr später lag er bei 13,7 Prozent. Die Zuschauerzahlen konnten dabei nicht die magische Marke von einer Million Zuschauern knacken, was zwischen 2016 und 2020 immer gelang.
Auch in diesem Jahr hat der SWR dieses ausgemachte Ziel knapp verpasst. Dennoch zeigt man sich mit der Show zufrieden. „Das Konzil war nach den zwei Corona-Jahren endlich wieder voll besetzt, die Stimmung im Saal grandios und das Programm einfach super“, so der SWR. „Fast vier Stunden tolle Unterhaltung, tolle Bilder und lustige abwechslungsreiche Auftritte mit vielen Highlights.“
Als eben jene Höhepunkte sehen die Verantwortlichen den Auftritt von Marcus Günther und dem Reichenauer Männerchor, den Auftritt von Norbert Heizmann und Claudia Zähringer sowie der Auftritt von Simon Schafheitle und Martin Tschaki.
Niederburgchef ist voll des Lobes
Auch aus Sicht von Mario Böhler, Präsident der Narrengesellschaft Niederburg, die gemeinsam mit der Kamelia Paradies der eigentliche Ausrichter der Fernsehfasnacht ist, war es ein rundum gelungenes Spektakel. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Abend, es waren viele tolle Nummern dabei“, so Böhler.

Zu seinen Highlights zähle er ebenfalls den Reichenauer Männerchor mit Marcus Günther. „Ich könnte mich jedes Mal aufs Neue vor Lachen wegschmeißen, wenn die das performen“, so Böhler auf Nachfrage. Als weitere besondere Momente sieht er die Tatort-Nummer von Norbert Heizmann und Claudia Zähringer.
Auch Christiana Gondorfs Auftritt als Fischerin vom Bodensee ist für ihn ein Höhepunkt des Abends gewesen. Besonders angetan habe es ihm die bunte Mischung zwischen bekannten Fasnachts-Stars und Newcomern, die sich mit kreativen und unterschiedlichen Formen gut präsentiert hätten.
Da sei es auch halb so wild, dass man die Millionen-Marke bei den Zuschauern verpasst habe, meint der Präsident der Narrengesellschaft Niederburg. Für ihn sei der Marktanteil dennoch exzellent. „Normalerweise pendelt der SWR am Dienstagabend zwischen drei und vier Prozent, das haben wir verdreifacht“, sagt er. „Da kann man sich schon auf die Schulter klopfen.“
Doch nach der erfolgreichen Fernsehfasnacht 2023 ist vor der Fasnacht aus dem Konzil 2024. Wie der SWR auf Nachfrage mitteilt, laufen dazu bereits die Planungen. „Sicherlich wird es auch 2024 eine Fernsehfasnacht aus Konstanz geben“, so Sybille Schreckenberger.