Was haben Barbie, Rotkäppchen, die Kaiserin Sissi und Gundula Gause gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, auf den zweiten fällt wahren Fasnachtskennern und Fans der SWR-Fernsehfasnacht auf: In alle diese Rollen ist Claudia Zähringer auf der Bühne schon geschlüpft.
Auf der Bühne stand sie zur Fasnacht bereits in jungen Jahren in ihrem Heimatdorf Vöhrenbach im Schwarzwald. Mit 20 Jahren zog es Claudia Zähringer dann nach Konstanz. Es dauerte nicht lange, und sie lernte die Konstanzer Fasnacht kennen und lieben. Der Narrenverein Niederburg trug dazu bei. Dass sie zu einer Ikone der Fernsehfasnacht wird, damit hatte damals keiner gerechnet. Dass es sie überhaupt auf diese Bühne verschlug, sei ein Zufall gewesen, berichtet Claudia Zähringer.

Und wie kam es dazu? Nach einer Veranstaltung habe sie mit ihrem heutigen Bühnenpartner Norbert Heizmann am Tisch gesessen, als er erzählte, dass er eine Nummer aufführen wolle, bei der jemand mit ihm singt. „Tätschtes machen?“, habe er sie gefragt, worauf hin Claudia Zähringer geantwortet habe: „Tät ich.“ „Und dann, haben wir das gemacht“, erzählt sie lachend.
Von außen bekomme sie zu ihren Auftritten immer einiges an Rückmeldung. Besonders jetzt, wo die Fasnacht in vollem Gang ist, fragen immer wieder Leute: „Frau Zähringer, sehen wir Sie wieder im Fernsehen?“ Mancher füge auch hinzu: „Wir freuen uns schon darauf, Sie zu sehen.“ Und wenn das mal nachlasse, dann wisse sie, dass die Zeit gekommen sei, nichts mehr zu machen.

„Man kann einfach mal alles andere vergessen“
Die Narrenfreiheit ist für Claudia Zähringer das Schönste an der Fasnacht. Es werde sich viel mehr auf Augenhöhe begegnet. Alle feiern gemeinsam, wer nun in dem Häs drinstecken würde, sei erst einmal vollkommen egal. So viele Menschen seien auf den Straßen unterwegs, es werde getanzt und gesungen und eine unbeschwerte Zeit verbracht. „Das macht ja am normalen Dunschtig keiner.“
„Alleine das Gefühl, heute ist alles anders, jetzt kann man einfach aus sich hinausgehen, man kann sich ausleben, man kann einfach mal alles andere vergessen“, schwärmt sie. Und dabei ginge es nicht um Alkohol und darum, sich zu betrinken. Ganz im Gegenteil. Aus seinem Alltag herauszukommen und mal zu vergessen, womit man sich jeden Tag beschäftigen muss. Dafür ist die Fasnacht großartig, findet Claudia Zähringer.
Ihre Tätigkeit auf der Bühne ist ihr so wichtig, weil in Programmen und Vorträgen könnte sich mit einer spöttischen oder ironischen Art und Weise mit wichtigen Dingen auseinandergesetzt werden. Dass dabei Inhalt und Art und Weise der Darstellung auf die Ansprüche jüngerer Menschen angepasst werden müsse, davon hält Claudia Zähringer nichts.
„Political Correctness, das ist schon ein Begriff, der mir Kopfzerbrechen bereitet.“ Natürlich versuche man niemanden persönlich anzugreifen – oder weh zu tun. Aber es muss Sachen geben, die man noch sagen darf, und das muss man vor allem an Fasnacht dürfen, ohne wild um sich zu schlagen, ohne jemanden persönlich anzugehen oder zu verletzten.