Vier Stunden Programm, zumeist gute Stimmung im Konzil und nach Mitternacht ein emotional-fröhliches Finale: Die SWR-Livesendung aus Konstanz hat am Dienstag, 30. Januar, die ganze Breite der Bühnenfasnacht in Stadt und Region gezeigt.

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Etliche Nummern wurden im Saal mit großem Applaus gefeiert, und sowohl Live-Besucher wie auch Programmverantwortliche zeigten sich in ersten Reaktionen direkt nach Sendeschluss sehr zufrieden mit der seit 27 Jahren ununterbrochen ausgestrahlten Sendung kurz vor der närrischen Hoch-Zeit.

Der Südwestrundfunk verwandelte dabei den großen Saal des historischen Konzilgebäudes erneut mit großem Aufwand in ein temporäres Fernsehstudio. Sieben Kameras und rund 60 Mitarbeitende waren im Einsatz und trugen dazu bei, dass die Konstanzer Fasnacht live ins ganze Land hinausgetragen wurde.

Gute Stimmung im Saal bei bei der Konstanzer Fasnacht live aus dem Konzil, SWR-Livesendung vom 30. Januar 2024
Gute Stimmung im Saal bei bei der Konstanzer Fasnacht live aus dem Konzil, SWR-Livesendung vom 30. Januar 2024 | Bild: Rau, Jörg-Peter

Prominenz aus Stuttgart und der Region

Auch etliche Prominente aus der Politik verfolgten das Programm mit, unter ihnen aus der Landesregierung Innenminister Thomas Strobl (CDU) und Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne), die Landtagsabgeordnete Nese Erikli (Grüne) sowie der Konstanzer Landrat Zeno Danner und der Oberbürgermeister der Stadt, Uli Burchardt. Für den SWR war unter anderem Landessenderdirektorin Stefanie Schneider im Saal. Die Bundestagsabgeordneten waren wegen der Haushaltsberatungen in Berlin gebunden.

Im Programm erwiesen sich erneut die Auftritte von Norbert Heizmann, Claudia Zähringer, Hans Leib, Jürgen „Neckes“ Greis, Martin Tschaki und Simon Schafheitle sie weiteren Akteuren als Höhepunkte. Viel Raum bekamen die Narren von der Reichenau. Die Grundelgarde zeigte die am meisten gefeierte der vielen, im Saal begeistert aufgenommenen, Tanz- und Musiknummern.

Gefeiert: Die Grundelgarde von der Reichenau.
Gefeiert: Die Grundelgarde von der Reichenau. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Wie immer souverän und witzig führte Rainer Vollmer aus Stockach durch das Programm, in dem auch zahlreiche fürs Fernsehen neue Gesichter zu sehen waren. Bewährt und wie immer bestens eingespielt dagegen die Froschenkapelle aus Radolfzell mit Bandleader und Stimmungskanone Tobias Franz.

Stimmungsgaranten: Die Froschenkapelle mit Bandleader Tobias Franz aus Radolfzell
Stimmungsgaranten: Die Froschenkapelle mit Bandleader Tobias Franz aus Radolfzell | Bild: Rau, Jörg-Peter

Als nach vier Stunden die roten Lämpchen an den Kameras ausgingen und die Live-Sendung beendet war, sang das Publikum noch lange im Saal: „Der Humor wird niemals untergeh‘n“, und tatsächlich bot der Abend, von einigen Längen im ersten Programmteil abgesehen, viel Lustiges.

Tränen lachen mussten einige Besucher bei Bubi Kreuz beim Bier-Rad-Lohn voller absurder Pointen, während Jürgen Greis einmal mehr zeigte, dass kaum jemand so gut Kalauer erzählen kann wie er. Großen Applaus bekam Marco Rinderspacher als Lehrer, der immer noch irgendwo etwas zum Trinken findet und so die absurden Schüler-Antworten in Klassenarbeiten hinunterspült.

Hat ein paar Korrekturen auf dem Tisch: Marco Rinderspacher von den Konstanzer Fürstenberglern
Hat ein paar Korrekturen auf dem Tisch: Marco Rinderspacher von den Konstanzer Fürstenberglern | Bild: Rau, Jörg-Peter

Erstmals auf der SWR-Bühne zu sehen waren die Singener Waldberghexen mit einer Tanznummer, die schon ohne schwere Holzmasken beeindruckend gewesen wäre und in voller Montur für großes Staunen sorgte. Auch die Imperijazzys aus Konstanz überzeugten mit einer tollen Choreografie und viel Spielfreude.

Für ihren närrischen Mut zum Kitsch wurden Christoph Konopka und Dominik Werner (Konstanz/Emmingen) belohnt, die mit ihrer Schlager-Hommage an die Konstanzer Fasnacht viel Heimatgefühl vermittelten.

Christoph Konopka (links) und Dominik Werner mit ihrer wunderbar närrisch-kitschigen Schlager-Nummer.
Christoph Konopka (links) und Dominik Werner mit ihrer wunderbar närrisch-kitschigen Schlager-Nummer. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Im Hinausgehen zeigten sich viele Gäste vor allem von den Nummern der noch weniger bekannten Bühnenakteure beeindruckt. So wurde das Trio aus Nicole Paul, Monika Schönegg und Anja Uhlemann für ihre närrische Kritik am Schönheitswahn gefeiert. Marcus Günther von der Reichenau gab einen absurd spießigen und darin urkomischen James Bond.

Ein etwas anderer James Bond: Marcus Günther vom Narrenverein Grundel, Reichenau.
Ein etwas anderer James Bond: Marcus Günther vom Narrenverein Grundel, Reichenau. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Auch Christian Eismann, der mit Achim Schien auf Jule Vernes Spuren wandelte, wurde für sein Debüt beklatscht. Cornelia Eisser, Doris Halbherr und Anita Blum von der Reichenau als mehr oder weniger liebestolle Senioren-Sportlerinnen um den charmanten jungen Trainer Meinrad Wehrle hatten die Lacher auf ihrer Seite.

Überraschend war auch der Konstanzer Musiker Wolfgang Mettler erstmals seit über 15 Jahren wieder auf der Fernsehbühne zu sehen, er beendete seinen Beitrag als letzter Metzger von Konstanz mit einer atemlosen, großartig getexteten Ode an das Fleisch. Und Marianne Schätzle aus Hilzingen zeigte erneut, dass sie viel mehr kann als Angela Merkel imitieren, ihre Betrachtungen aus Frau vom Land mit Handwerker-Ehemann gehörten zu den Höhepunkten des langen Abends.

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Und wie ist die Quote? Das zeigt sich am Tag danach

In den vergangenen zwei Jahren waren fast eine Million Menschen dabei, wenn der SWR die Fasnacht aus dem Konstanzer Konzil zeigte. Wie viele es 2024 waren, wird sich im Laufe des Mittwochs, 31. Januar, zeigen. Wenn Quote und Marktanteil stabil blieben, wären Sender und Akteure zufrieden, heiß es dazu vorab.