Fast tropisch startete am Donnerstag das Staader Hafenfest. Die Temperaturen waren hoch und manchen, vor allem vor Sonnenuntergang, fast schon zu hoch, sodass kalte Getränke hoch im Kurs standen. Leider betraf das am ersten Festtag auch die Temperatur des Bieres, denn auch die Kühlanlage am Bierstand stieß aufgrund der hochsommerlichen Hitze an ihre Grenzen. „Der Kühlwagen ist ein älteres Modell“, erklärt Fest-Organisator Rainer Schmiederer die Panne, die jedoch schon am zweiten Festtag behoben war.
Doch dies sollte der einzige Makel beim Hafenfest auf dem William-Graf-Platz bleiben. Zwar prognostizierten die Meteorologen an mehreren Tagen eine starke Gewitterneigung, doch die dunklen Wolken machten einen großen Bogen um Konstanz und das Publikum ließ sich auch von den Prognosen nicht abschrecken, sodass die Veranstalter Heinz-Josef Diestel und Rainer Schmiederer rundum zufrieden waren.
Wieder war es ihnen gelungen, mit viel Engagement ein Fest zu organisieren, das längst zum sommerlichen Treffpunkt vorwiegend für Einheimische geworden ist. Abwechslungsreiche Musik und Kulinarik rundeten das Hafenfest ab.
Gut gefüllt, aber ohne Gedränge
Überaus angenehm: Der William-Graf-Platz war stets gut gefüllt, aber es gab kein Gedränge, man konnte sich stets gut bewegen auf dem Festgelände, ob tanzend vor der Bühne oder einfach bummelnd entlang der Ess- und Getränkestände. Viele Festbesucher nutzten auch die Gelegenheit, auf der Hafenmole sitzend Musik, Speis und Trank sowie die gute Stimmung zu genießen.

Und sowohl beim kulinarischen als auch beim musikalischen Angebot setzen Diestel und Schmiederer auf Kontinuität. Und die große Anzahl an Stammgästen, die zum Teil an mehreren Abenden die Atmosphäre direkt am See genießen wollten, zeigt, dass dieses Konzept ausgezeichnet ankommt. Mit Blues-Rock, zum Teil Klassiker, aber auch Eigenkompositionen der Reichenauer Band „Groove @ Work“, startete das Hafenfest. Der Freitagabend war musikalisch fest in der Hand von „Jürgen Waidele and Friends“.
Viele schöne Eindrücke
- Alle Bilder der Eröffnung am Donnerstag
- Freitag Teil 1 mit zahlreichen Besuchern und Teil 2 mit bester Partystimmung
- Samstag Teil 1 mit Spaß vor und auf der Bühne und Teil 2 mit einem letzten schönen Hafenfestabend
Und Routinier Waidele weiß, wie er das Publikum mitreißt. Von jazzig angehauchten Pop-Klassiker von Billy Joel bis hin zu Schlagern, da wird dann schnell aus Michael Holms „Mendocino“ Waideles „Friedrichshafen“, und in unmittelbarer Seenähe darf auch eine jazzige Variante der „Fischerin vom Bodensee“ nicht fehlen.
Das Tanzen sorgt für zusätzliche Hitze
Rockig war dann der Samstagabend und wie schon tags zuvor Jürgen Waidele sind auch „The Roosters“ fester Bestandteil des Hafenfestes und in der Region bestens bekannt. Die fünfköpfige Band rund um Frontfrau Sybille Bäder sorgt mit rockigen Klassikern aus den 1970er- und 1980er-Jahren, von den „Doobie Brothers“ bis hin zu Peter Gabriel für reichlich Bewegung.

Und waren es am Donnerstag vor allem die hohen Temperaturen, die durchaus für Schweiß sorgten, so floss der Schweiß am Freitag und Samstag bei angenehmeren Temperaturen beim Tanzen vor der Bühne. Mit dem Frühschoppenkonzert des Musikvereins Allmannsdorf fand das Fest dann am Sonntag einen eher entspannten Abschluss.
Der Star des Festes: Fischknusperle
Doch der Star des Festes waren die Fischknusperle mit Pommes und/oder Salat. An keinem anderen Stand war die Schlange der geduldig Wartenden so lang wie bei Joachim Gretzmeier und Team. „Weil wir eben die Besten sind“, so der routinierte Wirt schmunzelnd zur Beliebtheit seines Angebots. Etwa 2500 Fischknusperle, schätzt Gretzmeier, gehen im Laufe der vier Festtage über die Theke seines Standes.
Für einige skeptische Nachfragen sorgte allerdings ein Aushang am Fischknusperle-Stand, wonach der Stand zum Verkauf angeboten wurde. Sollte sich hier, kurz nachdem bekannt wurde, dass Michael Breuninger seinen Glühweinstand beim Weihnachtsmarkt aufgibt, ein weiteres Urgestein der Konstanzer Gastronomie zurückziehen? „Nein, wir hören nicht auf. Ich will nur den Stand verkaufen, denn der ist mir zu groß und zu unflexibel“, beruhigt Gretzmaier die Freunde der knusprigen Fische.
Das Fazit: „Besser geht‘s fast nicht!“
Organisator Rainer Schmiederer zeigte sich mit Stimmung, Wetter und Ablauf rundum zufrieden, kann er doch ein weiteres Mal auf ein „kleines und feines Fest“ in Staad zurückblicken, das noch ohne großen Aufwand mit Absperrungen, Sicherheitspersonal und Eintritt auskommt. „Wir hatten ein friedliches Fest, wir hatten schönes Wetter, wir hatten nette Gäste – was wollen wir mehr?“, so Schmiederers Fazit. Er bringt es auf eine Kurzfassung: „Besser geht‘s fast nicht!“