Zufriedene Gäste und gleichermaßen zufriedene Macher gibt es beim Suserfest. Rund um den Aufzug zur Tiefgarage wurde drei Tage gefeiert, Suser, Zwiebelkuchen und andere Köstlichkeiten verzehrt. Die Veranstaltung lockte Stammgäste, erstmalige Besucher und Passanten an.
Organisator Marcus Glöckler, bekannt und gerufen bei seinem Spitznamen Glocke, fasst das Wochenende so zusammen: „Überraschend positiv. Es war wie immer friedlich. Das Wetter war gigantisch. Alle freuen sich aufs nächste Jahr.“ Schon der Freitag sei „mega“ gewesen. „Wir waren positiv überrascht. Um 18 Uhr war es so, als ob Schleusen aufgingen“, beschreibt er den Besucherzustrom. Michael Schuberth, einer von Glockes Mitarbeiter am großen Getränkestand, bestätigt diesen Eindruck. „Am Freitagabend haben sie uns eingerannt“, erzählt er. „Es waren sehr, sehr viele Konstanzer da, so als ob es ein geheimer Konstanzer Tag werden sollte“, berichtet Marcus Glöckler.
Mit zum Erfolg dürfte auch Jürgen Waidele´s Take a dance beigetragen haben, deren Name alleine schon Publikum anlockt. Als es dunkelte, liefen die Musiker zur Höchstform auf. „Ich sage zu allen, ihr müsst euer Licht selber mitbringen. Ich stelle nur die Bühne auf“, erklärt der Organisator. Und genau dieses fehlte der Band. Das machte nach seiner Beobachtung nichts aus. „Die spielen schon so lange zusammen, und sie kennen die Lieder alle auswendig.“
Für jede Generation etwas geboten
Am Samstagnachmittag bis in den Abend hinein spielte Little Sinners. Ihr Repertoire, das sie mit „Old school Rock ‚n‘ Roll“ umschreiben, kam bei den Zuhörern gut an. Das mag vielleicht auch eine Stärke des Suserfests sein: die abwechslungsreichen Programmauswahl. „Jetzt geht es etwas Gediegener zu“, beschreibt Michael Schuberth am Samstagnachmittag den Besucherandrang.

Achim Rimmele von der gleichnamigen Landmetzgerei in Steißlingen ist neu auf dem Suserfest vertreten. Er sieht sogar eine deutliche Verbesserung. „Gestern war es ruhiger, heute ist es Bombe“, sagt er. „Unsere Ochsenfetzen und die Hamburger laufen gleich gut. Ja, wir sind nächstes Jahr wieder dabei“, berichtet Mitarbeiter Christoph Hiestand. „Auch heute ist der Platz gut befüllt und die Musik macht einen guten Job“, sagt Glöckler am Telefon.
„Richtig zufrieden“, äußert sich auch Silke Rebholz von der Bäckerei Menge, die mit ihren Dünnele nach mehreren Jahren Pause wieder zum Fest zurückgekehrt ist. „Super, gut, schön. Als Waidele gespielt hat, war richtig Rambazamba. Es war der Wahnsinn“, schwärmt sie. Damit erübrigt sich auch die Frage nach dem nächsten Jahr. Bis dahin wird sie das Geschäft zusammen mit ihren Ehemann von den Eltern übernommen haben. „Auch dann soll es wieder vegane Dünnele geben, obwohl die Nachfrage noch nicht so groß ist“, erklärt Matthias Menge.

„Ich bin jedes Jahr mindestens einmal kurz hier. Es ist nicht so wie auf dem Weinfest, wo ich viele Stunden verbringe und auch schaffte“, erzählt Oliver Horn, der wie seine beiden Begleiterinnen in Kreuzlingen lebt. „Ich läute die Herbstsaison ein. Und das sowieso bei so einem Altweibersommer. Ich schaue jedes Jahr an einem Nachmittag vorbei und genieße den feinen Suser. Und man hat immer was zum Gucken“, erklärt Sanja Vasic, die deswegen am Rand sitzt. „Ich treffe hier oft mit Freunden zusammen. Das ist ein guter Platz“, berichtet Jana Walkhoff.
Gute Stimmung beim Publikum
Oliver Horn gefiel der Auftritt von Jürgen Waidele´s Take a dance. „Die Musik hier ist pfiffiger als auf anderen Festen und zudem rockiger“, lobt Sanja Vasic. „Vorhin war eine gute Jazzband auf der Bühne“, ergänzt Jana Walkhoff. Das waren die Jakobine hot 7, die den Samstagnachmittag musikalisch bestritten hatten. „Die Musik ist richtig gut dieses Jahr. Privat würde ich sie zwar eher nicht hören, aber das swingmäßige bringt die Stimmung richtig gut rüber“, erklärt Annika Bock aus Konstanz.

Sie hat sich mit fünf Arbeitskollegen fürs Suserfest verabredet. „Ich komme unregelmäßig hierher, wenn ich es mal mitkriege oder zufällig vorbeilaufe. Die Live-Band finde ich super. Den Suser finde ich ebenfalls super. Ich mag dieses Fest, weil es so klein ist und ich Leute treffe. Es ist eine entspannte Umgebung und nicht so weitläufig wie das Weinfest“, erzählt sie.
Auch Premieren sind dabei
Adolf Stein lebt auf der Reichenau und ist das erste Mal hier. „Das Weinfest und das Seenachtfest kenne ich schon. Von hier lasse ich mich überraschen“, erklärt er. „Heute Morgen hatte ich das Fest noch nicht auf dem Schirm“, sagt Alessandro Schefold aus Konstanz lachend: „Ich habe einen Hamburger gegessen, obwohl ich sonst die schwäbische Küche gerne mag.“ Familie Nicole Zentgraf, Daniel Siegfried Puma mit Alisa (12 Jahre) und Alessia (10) aus Singen haben in der Tiefgarage unter dem Platz geparkt und den Seeburgpark besucht. „Wir wussten, dass wir hier aufs Fest gehen können, wenn wir Hunger haben“, erzählt Puma. „Ich habe total Lust auf Sauerkraut gehabt“, erklärt Zentgraf und deutet auf ihre Schupfnudeln.