2024 ist noch jung. Aber ist die Stadt Konstanz selbst auch noch jung? Nicht unbedingt. Mal bröckelt die Fassade dort, mal splittert hier ein Fensterrahmen, mal zeigt eine Straße tiefe Furchen. Auch eine Stadt muss sich ab und an mal erneuern. Das wird 2024 auch in Konstanz wieder passieren.
Für die Verjüngungskuren hat die Stadtverwaltung einen Plan. 16 Einrichtungen erhalten in diesem Jahr ein paar Frischzellenkuren, Schönheits-OPs aber auch tiefgreifende Sanierungen. Auch vor dem Bahnhof, auf der Max-Stromeyer-Straße und an der Schänzle-Sporthalle setzen die Handwerker Spachtel und Mörtel an. Mit Baggern, Kränen, Hammer und Meißel rücken sie Gebäuden, Plätzen und Straßen zu Leibe.
Schulen werden verjüngt
Eines der Projekte, bei dem mehr als nur ein paar tiefe Falten ausgebügelt werden sollen, ist die Geschwister-Scholl-Schule. Bereits seit 2023 werden in dem 70er-Jahre-Bau Arbeiten vorgenommen, in diesem Jahr soll es im Innenausbau weitergehen. Über 40 Millionen Euro wird für die Modernisierung der Unterrichtsräume kosten. Ursprünglich wurde 2017 mit einer Summe von 24 Millionen Euro gerechnet.

Ob die Kosten bei den besagten 40,5 Millionen Euro bleiben werden, bezweifeln viele Gemeinderäte. Erst 2029, so die aktuelle Planung, soll die Sanierung abgeschlossen sein – und dann gibt es wohl auch erst Gewissheit, wie hoch die Kosten sein werden.
Ein ebenfalls eher teures Projekt, was aber laut Experten dringend nötig sei: die Erneuerung des Brandschutzes an der Lotte-Eckener-Gemeinschaftsschule. Die Sicherheitsexperten verlangen gleich zwei neue Fluchtwege. 2,4 Millionen Euro müssen dafür in die Hand genommen werden. Aber beim Thema Brandschutz habe man einen ‚erheblichen Diskussionsbedarf“, wie Oberbürgermeister Uli Burchardt bei der jüngsten Gemeinderatsitzung zum Beschluss der Sanierungsarbeiten argumentierte. Fakt ist aber: Saniert ist das Gebäude damit nicht, sondern erfüllt nur die aktuellen Bestimmungen des Brandschutzes.

Auch an der Schänzle-Sporthalle soll einiges anders werden. Mehr Sportfläche soll es geben – endlich. Denn auch über dieses Projekt wird schon lange debattiert. 6,6 Millionen Euro ist die Erweiterung der Stadt wert (Stand: 2022). Die Baumaßnahme muss bis Ende 2024 fertig sein. Warum? Weil es sonst keine Förderung gibt. Für den Anbau der Schänzlehalle gibt es nämlich 334.560 Euro durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Voraussetzung ist: Die Maßnahme muss bis zum 31. Dezember 2022 begonnen und bis zum 21. Dezember 2024 fertiggestellt und abgerechnet sein. Deshalb kann man wohl davon ausgehen, dass auf dieser Baustelle dieses Jahr ein straffes Bauprogramm umgesetzt wird.
Wo entsteht Wohnraum?
Doch nicht nur alte Gebäude werden saniert und modernisiert. Es entsteht auch Neues. Vor allem im Wohnraumsektor sind einige Vorhaben geplant. Mehrere Bauprojekte, bei denen Wohnraum entstehen soll, werden 2024 in Angriff genommen: In der Leipziger Straße wird die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wobak 16 geförderte Mietwohnungen bauen. Bereits im zweiten Halbjahr 2024 soll das Haus fertig sein.
Auch in der Brandenburger Straße wird es bald neue Wohnungen geben. Seit vergangenem Sommer wird dort gebaut. Bis Ende 2024 können Bürger auch in die Wohnungen im Bauprojet Weiherhof einziehen. 144 Wohneinheiten und eine Pflegeheim der Spitalstiftung werden in Petershausen an den Bahngleisen hochgezogen.

Wie geht es am Bahnhof weiter?
Eine der wohl größten Baustellen, die schon seit Jahren angekündigt wird und endlich 2023 eröffnet wurde: die Neugestaltung des Bahnhofplatzes. Auch in diesem Jahr soll es dort weitergehen. „Mitte Januar 2024 beginnen die archäologischen Arbeiten am Bahnhofplatz (Sparkasse, Ecke Alte Post)“, sagt Elena Oliveira, Pressesprecherin der Stadt.
Bis zu drei Monate könnten diese Ausgrabungen je nach Fund dauern. Auch auf weitere Verkehrseinschränkungen müssen sich Autofahrer, Einkaufstouristen und Anwohner einstellen. Es werden die „Sanierungsarbeiten von der Bodanstraße in Richtung Marktstätte fortgesetzt“, so Oliveira.

Auch in Petershausen wird es eine Schönheits-OP geben: Die Max-Stromeyer-Straße wird saniert. Laut der Pressesprecherin muss die Fahrbahn erneuert werden. Etwa sechs Wochen werden die Arbeiten wahrscheinlich in Anspruch nehmen. Voraussichtlicher Baustart ist im Sommer.