Der Kampf Autofahrer gegen Poller in Konstanz geht offenbar immer weiter. Zum neunten Mal ist der Pfosten, der auf der Fahrradstraße in Petershausen-West die Durchfahrt in Richtung Zähringerplatz verhindern soll, in dieser Woche umgefahren worden. Da kann man wohl nur sagen: Ach du grüne Neune!

Ein paar Schrammen hat er mittlerweile schon: Der #Polleroflove, wie er in den sozialen Netzwerken oft bezeichnet wird. Kein Wunder, so ...
Ein paar Schrammen hat er mittlerweile schon: Der #Polleroflove, wie er in den sozialen Netzwerken oft bezeichnet wird. Kein Wunder, so wie er behandelt wird! | Bild: Julius Rau

Ob es wirklich wieder ein Auto war, das den Pfosten umfuhr, ist aber bislang unklar. Die Stadt kostet es nach Auskunft von Andreas Hoffmann, Abteilungsleiter bei den Technischen Betrieben Konstanz (TBK), jedes Mal etwa 120 Euro, das Teil auszuwechseln, an dem sich die Sollbruchstelle des Pollers befindet. In mehr als der Hälfte der Fälle sind zudem die Verursacher bekannt – sie werden neben den Schäden an ihren Fahrzeugen auch noch für die Pollerreparatur zur Kasse gebeten.

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Poller scheint magische Anziehungskraft zu haben

Vom SÜDKURIER am Schmotzigen Dunschtig explizit um einen närrischen Kommentar zum erneuten Umfaller gebeten, reagiert Rathaussprecher Walter Rügert prompt. „Es ist erstaunlich, dass sich die offensichtliche Faszination am direkten Kontakt mit unserem schönen Poller in der Petershauser Straße weiterhin hält“, sagt er. „Er scheint eine magische Anziehungskraft zu haben.“

Nimmt es mit Humor: der Sprecher der Stadtverwaltung, Walter Rügert.
Nimmt es mit Humor: der Sprecher der Stadtverwaltung, Walter Rügert. | Bild: Stadtverwaltung

Vielleicht seien die Konstanzer sogar Zeitzeugen eines historischen Moments in der Geschichte der Poller, sagt Rügert mit einem Augenzwinkern. Ähnlich wie es die Poller in Amsterdam als „Amsterdammertje“ ins Internet-Lexikon Wikipedia geschafft haben, könnte auch der Poller in der Petershauser Straße als der am meisten umgefahrene Pfosten seit der Erfindung derartiger Pfähle Geschichte schreiben. Einen eigenen Hashtag bei Twitter hat er auf jeden Fall schon: #Polleroflove.

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Aber vielleicht nimmt das Ganze auch eine andere Wendung – denn es gibt mittlerweile intelligente Poller: Kommt es zum Kontakt, weichen sie aus und richten sich danach selbstständig wieder auf. „Am Ende liegt die Lösung vielleicht tatsächlich in der Verteilung der Intelligenz“, mutmaßt Rügert. „Sollte der eine oder andere Verkehrsteilnehmer damit sein Problemchen haben, verlagern wir sie eben auf den Poller.“

So sieht es aus, wenn das Teil steht: Radfahrer dürfen durch, Autofahrer nicht.
So sieht es aus, wenn das Teil steht: Radfahrer dürfen durch, Autofahrer nicht. | Bild: Oliver Hanser

Am Freitag, 17. Februar, wird der Poller in der Petershauser Straße, der dort Ende November installiert wurde, von den TBK wieder aufgestellt – dann löst er die Warnbake ab, die einmal mehr als Ersatz eingesprungen ist. Und vielleicht gibt es ja schon bis Fasnacht-Ende das erste Pollerfall-Jubiläum, wenn das Teil zum zehnten Mal umgefahren wird.