Paris macht es vor, deutsche Städte könnten nachziehen. In der französischen Metropole werden die Parkgebühren für schwergewichtige Autos ab September erhöht – und das ziemlich empfindlich. Das wurde durch einen Bürgerentscheid bestätigt. Die Maßnahme gilt als Versuch, die Innenstadt autofreier zu machen.

In Deutschland gibt es ebenfalls bereits Städte, die offen für diese Idee sind. Auch in Konstanz kam diese bereits auf, erst kürzlich beispielsweise im Rahmen einer Diskussionsrunde des Verkehrsclubs. Wir haben die Leser gefragt: Was halten Sie davon, die Preise für das Parken nach der Länge der Fahrzeuge zu staffeln? Hier sind die Leserbriefe, die uns dazu erreicht haben.

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Die Konstanzer Verena und Franz Hamann meinen: Wir sind dafür, dass diese Kosten nach der Größe und dem Gewicht der Autos berechnet wird. Dass für beruflich nachweislich unbedingt nötige Fahrzeuge Ausnahmen oder Erleichterungen zugestanden werden, wäre sinnvoll. Also zwei Pro-Stimmen.

Wolfgang Söhlemann aus Stockach schreibt: Wer über höhere (Park-)Gebühren von SUVs nachdenkt, hat per Definition bereits einen massiven Denkfehler gemacht: 1. Wer definiert SUV? Allrad? Hoher Einstieg und bessere Rundumsicht? Größe? 2. Wo beginnt Schwergewichtigkeit? Es gibt zum einen sog. City-SUVs, die klein, relativ leicht und wendig sind. Zum anderen sind die Großlimousinen bekannter Marken größer und schwerer als SUVs, sind aber keine. 3. Ist das nicht eher eine Neiddebatte denn eine sachgerechte Auseinandersetzung mit dem Thema Fahrzeugmenge und Parkraumenge? Allerdings habe ich auch beobachtet, dass so mancher Groß-SUV-Lenker sehr eigenwillig fährt und parkt. Aber die Debatte geht in die falsche Richtung. Viel interessanter ist die Betrachtung, wie Innen(aber nicht nur Groß-)städte einerseits von ruhendem Verkehr entlastet werden können, andererseits dem Autofahrer die Gelegenheit gegeben sein sollte, sein Ziel in der City anzusteuern und dort zu parken. Dafür gibt es mit Sicherheit verschiedene Ansätze, die es zu untersuchen und zu diskutieren gibt.

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Cornelia Oppe lebt in Konstanz und schildert folgendes: Da ich gegenüber eines Kindergartens wohne, habe ich beste Aussicht über den Fuhrpark der Eltern. Riesenkübel, deren Gewicht allein schon mehr Benzin bzw. Strom verbraucht, stehen kreuz und quer vor Einfahrten und versperren die enge Straße. Auch sonst ist in der Stadt Ramboverhalten proportional zur Autogröße zu beobachten. In meinen Augen sind so ausladende Autos nur Prestigepflege und erfüllen nur zum kleinen Teil einen praktischen Zweck. Fazit: Dann sollen sie auch dafür zahlen.

Der Konstanzer Georg Jauch findet: Es ist nicht nur ein Gebot der Gerechtigkeit, sondern insbesondere auch die aktuelle Notwendigkeit für platzsparenden Parkraum, diesen nach der Größe der parkenden Fahrzeuge zu bewirtschaften. Größere (SUVs, Wohnmobile etc.) sollten mehr bezahlen müssen als kleinere (Fiat 500, Smart etc.), da sie größere von der Allgemeinheit zur Verfügung gestellte Flächen in Anspruch nehmen. Im Übrigen kann damit zusätzlich ein positiver ökologischer Effekt erzielt werden.

  • Was sagen Sie dazu? Werden Autofahrer, die auf große Fahrzeuge angewiesen sind, damit schikaniert? Oder ist es nur gerecht, dass diejenigen, die mehr Platz im öffentlichen Raum blockieren, eben auch zur Kasse gebeten werden? Schreiben Sie uns Ihre Meinung dazu, gerne auch als Leserbrief, per E-Mail an konstanz.redaktion@suedkurier.de und werden Sie Teil des SÜDKURIER-Stadtgesprächs.