Es hat ihnen an allem gefehlt: Die Bewohner der Zollernstraße 10 haben bei dem Brand am 25. Juli schnellstens ihre Wohnungen verlassen müssen; all ihr Hab und Gut mussten sie zurücklassen. Die Betroffenen wurden untergebracht, manch einer wurde von Freunden aufgenommen. Viele Bürger fragten sofort an, wie sie helfen könnten.

Die Stadt hat sich umgehend mit dem Verein „Konstanz hilft!“ zusammengetan, der ein extra Konto für die zweckgebundenen Spenden eingerichtet hat, um Soforthilfe für die betroffenen Bewohner leisten und somit die erste Not lindern zu können.

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Bürger helfen Bürgern

Überwältigt von dem Spendenaufkommen sind die Vereinsvorstände Manfred Hölzl und Heike Baumgärtner. 300 Menschen haben bislang gespendet. „Zusammengekommen sind insgesamt 56.500 Euro; 10.000 Euro haben wir bereits als Soforthilfe überwiesen. Gerade sprechen wir von weiteren Soforthilfen“, schildert Manfred Hölzl.

Der Verein steht dabei in engem Austausch mit Martin Schröpel, Beauftragter für Bürgerbeteiligung und bürgerschaftliches Engagement der Stadt Konstanz, der den Kontakt mit den Betroffenen pflegt. Er sammelt die Informationen, was konkret benötigt wird. Dabei handle es sich in erster Linie um die Deckung des Grundbedarfs, von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Medikamenten, Hausrat und weiteren notwendigen Dingen.

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Es handle sich um elf Parteien, die im Haus gelebt hatten – darunter Einzelpersonen, Wohngemeinschaft, Paare, Familien. „Eine bunte Hausgemeinschaft und eine sehr gut funktionierende“, wie Schröpel schon festgestellt hat.

Die Ehrlichkeit beeindruckt

„Eine Familie ist bei der Kirche untergekommen“, berichtet Manfred Hölzl. Auch ihr wurde eine Soforthilfe ausbezahlt. „Sie hatten keinen Bedarf und haben das Geld sofort zurücküberwiesen, mit der Bitte, wir sollten das Geld einer anderen Hausbewohnerin zukommen lassen. Diese Ehrlichkeit und Anständigkeit hat uns beeindruckt.“ Auch weitere Personen hätten gemeldet, sie hätten derzeit keinen Bedarf und seien versorgt, erklärt Martin Schröpel.

In Kürze erfolge eine weitere Auszahlung an die Betroffenen, nachdem der aktuelle Bedarf abgefragt ist. Wichtig sei das schrittweise Vorgehen, denn es gelte, nicht alles abzudecken, sondern für das Nötigste zu sorgen. Manche hätten eine Hausratversicherung abgeschlossen, die für den entstandenen Schaden aufkomme.

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Hilfe nach Bedarf

Aber nicht jeder der Hausbewohner sei versichert. „Ein erneuter Bedarf entsteht, wenn die Betroffenen in eine neue Wohnung ziehen“, erklärt Heike Baumgärtner. Dann wären Anschaffungen notwendig. Und genau deshalb, werden die „Spendengelder, die uns anvertraut wurden“, bedarfsgerecht weitergegeben.

Die meisten Betroffenen seien bei Freunden oder in Ferienwohnungen untergekommen, berichtet Martin Schröpel. Ein Paar habe bereits eine Wohnung gefunden. Raumteiler, aber auch die Hausverwaltung der Zollernstraße 10 seien aktiv auf der Suche nach geeigneten Wohnungen, damit die ehemaligen Bewohner des Brandhauses ein neues Heim bekommen.