Die Sportler spannen gerne mal ihre Slackline von der Fahrradbrücke zum Herosé-Park und balancieren auf einer schlaffen Leine über das Wasser. Das Staunen der Zuschauer ist ihnen gewiss. FGL&Grüne wünschen sich jetzt, dass Slacklines an der Radbrücke genehmigt und weitere dauerhafte Möglichkeiten für diese Sportart geschaffen werden. Die Verwaltung stellt sich dagegen.
Die Slackline an der Radbrücke würde nur von erfahrenen Sportlern „temporär, kurzzeitig, gelegentlich“ aufgebaut, erklärt Lisa Kreitmeier (FGL&Grüne) im Technischen und Umweltausschuss (TUA). Es gehe darum, einen Verein zu fördern; außerdem „gehen Videos viral“, was „die Stadt promoted“, wirft sie ein Werbeargument ein.
Unkalkulierbares Risiko als Gegenargument
Die Verwaltung urteilt in ihrer Stellungnahme jedoch: „Das Anbringen einer Slackline stellt neben rechtlichen und versicherungstechnischen Fragen, die bislang nicht geprüft wurden, ein nicht kalkulierbares Sicherheitsrisiko dar.“
Überraschend zeigt auch Holger Reile (Linke Liste Konstanz) wenig Verständnis für den „Unfug an der Radbrücke“. Das gehe „in Richtung suizidale Freizeitveranstaltung“, findet er und fragt: „Muss das sein, um Aufsehen zu erregen? Sorry, nein.“ Schließlich gebe es am Hörnle, an der Nordseite der Schänzlebrücke und bald auch am Weiherhof entsprechende Möglichkeiten.
Profis suchen die Herausforderung
Die dortigen Slacklines „wurden hingestellt, aber wir waren nicht eingebunden“, sagt Theo Nägele vom Verein Slackline Konstanz. Sie bräuchten keine niedrig gespannten Leinen, sondern suchten nach einer gewissen Höhe, wobei die Sportler dann mit einer Leine gesichert würden.
Achim Schächtle (FDP) findet es „völlig abstrus, Bedenken zu haben“, und Andreas Hennemann (SPD) sagt die Unterstützung für einen Dialog zu. „Wir sollten nicht in eine Abwehrhaltung gehen, sondern überlegen, wie man es realisieren könnte“, findet auch Swetlana Wiedenbeck (Junges Forum Konstanz). Zumal „der Club und die Leute in Verantwortung stehen, dass da nichts passiert“, so Manfred Hölzl (CDU).
Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn lenkt daraufhin ein. Die Verwaltung werde die rechtlichen und versicherungstechnischen Fragen klären und mit dem Verein „auf dem kleinen Dienstweg“ schauen, wo Slacklines möglich seien, so Langensteiner-Schönborn abschließend.