Mit einer Enthaltung und keinen Gegenstimmen hat der Antrag zur Erhöhung der Ticketpreise im Stadttheater Konstanz den Kulturausschuss passiert. Die Gemeinderäte zeigten Verständnis für die schwierige Lage des Theaters – das einerseits gestiegene Personal- und Sachkosten ausgleichen muss, andererseits durch zu hohe Preise seine Kunden nicht verlieren möchte.

Lediglich Holger Reile von der Linken Liste Konstanz stellte in Frage, ob man Einsparungen im Theaterhaushalt nicht auch auf anderem Weg erzielen könne. Konstanz sei bereits eine sehr teure Stadt, man müsse mit Preissteigerungen vorsichtig sein. Er schlug stattdessen vor, weniger Neuinszenierungen zu realisieren.

Das könnte Sie auch interessieren

Theater soll kein elitärer Palast werden

Intendantin Karin Becker reagierte auf diesen Vorschlag mit einem „ganz klaren Nein“. Das Theater werde ohnehin Einsparungen bei den Produktionen hinnehmen müssen. Durch zahlreiche spezielle Konditionen für Menschen mit kleinerem Budget soll der Eintritt ins Theater trotz der Preiserhöhungen für alle Interessierten gesichert sein. Ein „elitärer Palast“ wolle das Theater nicht sein.

„Wir betrachten uns als Haus, das einer kompletten Stadtgesellschaft zur Verfügung steht“, sagte Verwaltungsleiterin Sabine Bilharz-Jones im Kulturausschuss. Die Preise für Tickets im Freiverkauf sollen um knapp zehn Prozent, die für Abonnements um etwa fünf Prozent, steigen.

Das könnte Sie auch interessieren

Was ist das neue Peter-Pan-Ticket

Das neu hinzugekommene Peter-Pan-Ticket wurde in mehreren Wortmeldungen, etwa von Ewald Weisschedel von den Freien Wähler, lobend hervorgehoben. Wer an der Theaterkasse nach einem solchen Ticket fragt, muss nur einen Euro zahlen. Das Projekt wird über Spenden refinanziert.

Karin Becker hob die Bedeutung des Tickets für Schulklassen hervor: Wenn Lehrer im Vorfeld nach dem Peter-Pan-Ticket für bestimmte Schüler fragen würden, bekämen diese Schüler bei der Vorstellung das gleiche Ticket wie der Rest der Klasse. So könne Mobbing vorgebeugt werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Karin Beckers Arbeit wurde unter anderem von Zahide Sarikas von der SPD gelobt. Trotz der Pandemie konnte die Intendantin zahlreiche neue Abonnenten für das Theater gewinnen. Sowohl Becker als auch Bilharz-Jones wiesen auf die Bedeutung der treuen Theatergänger hin. Der Freiverkauf sei gerade im letzten Quartal zur Kurzfristigkeit tendiert.

Die Abonnenten seien für die Intendanz eine wichtige Planungsgrundlage, weshalb die Preise für Abos nur in geringerem Maße steigen sollen. Nach der Beratung im Kulturausschuss wird die Erhöhung der Ticketpreise am 14. Februar im Haupt- und Finanzausschuss besprochen, bevor am 2. März im Gemeinderat die endgültige Entscheidung fällt.