Das dicke Ende kommt erst noch. Denn man mache sich nichts vor: Fast leere Bars, Kneipen und Restaurants sind mehr als ein trauriger Anblick, weil hinter den Kulissen etliche Menschen hier um ihre Existenz kämpfen.
Und es geht mehr als um Geld, denn an den Betrieben hängt viel Herz und die gesamte Zukunft. Erspartes und teilweise sogar die Altersvorsorge haben sie in ihr Unternehmen gesteckt. Wenn sie ihren Betrieb schließen müssen, dann stehen sie nicht nur vor einem Berg Schulden, sondern werden im Alter jeden Cent umdrehen müssen.
Ist das jetzt Schwarzmalerei? Nein.
Wie erzählte unlängst der ehemalige Betreiber des Marktstätten-Cafés, Michael Breuninger, gegenüber dem SÜDKURIER: Erstmals in seinem Berufsleben musste er auf Erspartes zurückgreifen – und das, obwohl er schon in Rente ist und seinen Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt nur noch als eine Art Hobby betreibt.
Für ihn ist das bitter. Für einige seiner Kollegen, die noch voll im Geschirr stehen, geht es um alles. Deshalb: Die Konstanzer müssen jetzt zusammenstehen und sollten ihre Gastronomen mit einem Besuch unterstützen. Stadtverwaltung und Politik müssen schnell bürokratische Hürden abbauen und sich als Möglichmacher hervortun.
Sonst stehen viele Gastronomen und Beschäftigte der Branche morgen als Bittsteller vor ihrer Tür.