Weiß-rote Barken versperren den Gehweg in der Markengrafenstraße in Petershausen West. Macht nichts, einfach auf die andere Straßenseite wechseln. Doch auch da ein Schild, dass wegen einer Baustelle der Gehweg momentan gesperrt ist.
„Wie kann es sein, dass gleichzeitig beide Gehwege wegen verschiedener Baumaßnahmen gesperrt sind und die Fußgänger samt Schulkinder auf der Fahrbahn laufen müssen“, empört sich ein Konstanzer auf dem Mängelmelder-Portal www.konstanz-mitgestalten.de der Stadt Konstanz.
Sperrmüll, herrenlose Fahrräder, gebrochene Äste, überquelle Mülleimer und defekte Straßenlaternen – auch das gehört ins Straßenbild von Konstanz. Soll es aber nicht. Deswegen gibt es seit 2016 den Mängelmelder als App fürs Mobiltelefon oder als Internetseite der Stadt.
Das digitale Tool soll helfen, in Konstanz aufzuräumen. Aber wird der digitale Helfer tatsächlich genutzt? Ja, wird er! Laut Stadtsprecherin Mandy Krüger meldeten die Bürger im vergangenen Jahr über diesen Dienst 1416 Mängel. Auch im laufenden Monat sind bereits 53 Meldungen (Stand: 19. Januar) über den Melder eingegangen.
Der Mängelmelder wird von der Abteilung Bürgerbeteiligung, Engagement und Städtepartnerschaften des Hauptamtes angeboten. Auf einem Stadtplan können die Nutzer markieren, wo es ein Problem gibt. Die Mängel werden intern an die zuständigen Stellen weitergegeben, die für schnelle Beseitigung sorgen sollen.
„Die Meldungen können am Smartphone, georeferenziert am ‚Tatort‘ mit Bild eingegeben werden. Das ermöglicht den Ämtern und Dienststellen eine genaue räumliche Zuordnung der Meldungen“, erklärt Krüger den Vorteil des Dienstes. Automatisch sollen die Bürger dann über die weiteren Bearbeitungsschritte auf dem Laufenden gehalten werden – zum Beispiel ob der gemeldete Missstand beseitigt wurde.
Manchmal verzögert sich die Reparatur
Meistens würden die Mängel recht schnell behoben. Etwas mehr Zeit verstreiche hingegen beim Richten von defekten Lampen. „Es gab und gibt bei den Stadtwerken immer wieder Lieferprobleme bei neuen, energiesparenden Leuchtmittel, sodass defekte Lampen nicht zeitnah bestückt werden konnten. Das hat die Bearbeitungsdauer erheblich verzögert“, erklärt Krüger. Auch bei Meldungen zu Grünflächen könne es manchmal etwas dauern, da die „TBK Arbeiten zusammenfasst und nicht jede Meldung einzeln“ bediene.
Die meisten Beanstandungen gibt es übrigens im Bereich defekte Beleuchtungen (226), allgemeine Hinweise (194), illegaler Müll (165) und Schrotträder (128). Aber auch kuriose Meldungen befinden sich ab und an darunter. „Taubenkot auf dem Gehweg“ oder „mehrere Fahrradleichen“ berichtet Krüger.
Und wie geht es nun mit dem versperrten Gehwegen in der Markgrafenstraße weiter? Hat die Beschwerde etwas bewirkt? Bisher nicht – zumindest ist der Status laut der Webseite immer noch auf „in Bearbeitung“.
