Am Straßenrand liegt das braun-weiße Schneegemisch neben dem Bordstein. Dort hat es ein Räumfahrzeug in der Nacht mit seinem Schneepflug hin geräumt. Für die freien Verkehrswege sind die Technischen Betriebe in Konstanz an manchen Tagen rund um die Uhr im Einsatz. Für ihre Arbeit stehen sie hierzulande oftmals in der Kritik. Nun äußert sich der Abteilungsleiter der Stadtreinigung, Sven Honold.

Umso steiler eine Straße, umso mehr Winterdienst

Wie schnell eine Straße geräumt wird, entscheidet in Konstanz der sogenannte Räum- und Streuplan. Dieser ist online auf einer interaktiven Karte einsehbar. Laut Honold werden Konstanzer Straßen unterschiedlich schnell geräumt, weil sie in Dringlichkeitsstufen unterteilt sind. Umfasst die erste Stufe noch wichtige Hauptverkehrsstraßen und Busstrecken, sind innerhalb der zweiten Stufe auch Nebenstraßen mit einbegriffen.

„Umso steiler eine Straße, umso mehr Winterdienst braucht es dort“, erklärt Sven Honold. Seine Mitarbeiter seien von 16 Uhr am Donnerstag, 21. November, bis 5 Uhr am Folgetag im Einsatz gewesen, nur um die priorisierten Verkehrswege freizuräumen. Der Abteilungsleiter der Stadtreinigung merkt an: „Besonders wichtig ist, dass der Stadtbus gesichert fahren kann.“

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Winterdienst ist mit Kritik konfrontiert

Eine priorisierte Verkehrslinie des Winterdiensts ist die Wollmatinger Straße, die vom Fürstenberg bis zum Zähringerplatz verläuft. Auf ihr verkehren die Buslinien 2, 3, 12 und 15. Wegen unzureichender Räumung an der Strecke gab es, am Freitagmorgen, seitens der Konstanzer Bürger Beschwerden. Darauf angesprochen sagt Sven Honold: „Wir haben getan, was wir konnten.“

Laut ihm sei einen Umlauf nach dem Anderen notwendig gewesen, um den Schneemengen Herr zu werden: „Ist man einmal über alle Straßen drüber, liegt dort wieder fünf Zentimeter Neuschnee“, so Honold. Eine andere Kritik, die den Stadtreinigungsleiter an diesem Morgen erreichte, bezog sich auf die Räumung der Nebenstraßen.

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„Wie man‘s macht, macht man‘s falsch“

Diese standen bei den hohen Schneemassen im Jahr 2021 schon einmal im Fokus der Beschwerden, da sie laut Honold damals erst nach langer Zeit geräumt wurden. Das sei am 22. November viel schneller gegangen, da die Mitarbeitenden schon ab 6 Uhr mit den Arbeiten an den Straßen anfangen konnten.

Ein Anwohner habe sich aus Umweltschutzgründen trotzdem über die geräumte Straße vor seinem Haus beklagt. Nach einer langen Nacht ist der Abteilungseiter der Stadtreinigung darüber merklich frustriert: „Wie man‘s macht, macht man‘s falsch. Da bin ich manchmal mit meinem Latein am Ende.“

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Im Gespräch mit dem SÜDKURIER mahnt er an, dass die Arbeit für seine Mitarbeitenden keine leichte Sache sei. Über Stunden müssten diese mit einem Schneeräumschild die Straßen fahren, um diese mit schwerem Gerät freizumachen: „Das ist eine Tätigkeit, bei der man hoch konzentriert sein muss.“