Wer das Ikrams abends kennt und wegen seiner vielfältigen Karte und der libanesischen Spezialitäten schätzt, der erkennt es mittags unter Umständen nicht wieder. Abends, zumindest an Abenden Richtung Wochenende, ist es oft schwer möglich einen Tisch zu bekommen. Das Restaurant ist laut und überfüllt, ein Tribut an seine Popularität.

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Ganz anders jetzt zur relativ frühen Mittagszeit: Der Raum ist locker mit Gästen gefüllt, freie Platzwahl – und ein Kellner kommt auch sofort an den Tisch. Originell ist die Kommunikation mit dem Kellner: Deutsch – jenseits des Menüvorschlags – eher Fehlanzeige, dafür aber funktioniert ein Gespräch in äußerst charmantem Englisch. Schnell geht‘s obendrein.

  • Das wird angeboten: Der Mittagstisch wird im Ikrams mündlich mitgeteilt. Es gibt als Fleischgericht Lamm mit Bohnen oder vegetarisch Süßkartoffel-Pommes, Hummus und Baba Ghanoush, ein Püree aus Auberginen und Sesampaste. Ein Gericht kostet 12,50 Euro. Nirgends gibt es allerdings eine Karte, schriftlich ist also nichts festgehalten. Der Kellner kommt an den Tisch und informiert über das Angebot. Der Preis geht dabei unter.
  • Das essen wir: Wir entscheiden uns beide für das vegetarische Gericht. Da es noch früh ist und wir wenig Hunger haben, bitten wir um eine kleinere Portion. Der Kellner kommt sogar nochmals bei uns vorbei und fragt, ob die Portionsgröße in Ordnung sei. Das ist sie! Das Essen kommt sehr bald nach der Bestellung, Geschäftskunden mit wenig Zeit sind hier also gut aufgehoben.
  • Geschmacklich gibt es am Essen nichts auszusetzen: Baba Ghanoush und Hummus sind sanft orientalisch gewürzt, niemand muss zu scharfes Essen fürchten. Die Süßkartoffelpommes sind perfekt frittiert, außen zum Teil knusprig, innen weich. Mit der kleineren Portion werden wir mit wenig Hunger gut satt. Hungrige sollten es bei der vorgesehenen Portionsgröße belassen.
Unser Gericht: Süßkartoffel-Pommes mit Baba Ghanoush und Hummus und einem Fleckchen Salat.
Unser Gericht: Süßkartoffel-Pommes mit Baba Ghanoush und Hummus und einem Fleckchen Salat. | Bild: Wagner, Claudia
  • So ist das Ambiente: Die Einrichtung ist dezent, vermittelt aber libanesisch-orientalischen Flair, wie ein sanfter Gruß aus dem Libanon, ohne, dass der Gast seine heimatliche Komfortzone verlässt. Der Innenraum ist dunkel gehalten. Im Hintergrund läuft leise arabische Musik im Restaurant; wer die Melodien nicht mag, wird sich durch diese Lautstärke nicht gestört fühlen. Der Service ist extrem freundlich und gewissenhaft – wen stört es da, wenn die Deutschkenntnisse noch im Werden sind? Der Außenbereich liegt direkt an der viel befahrenen und lauten Bodanstraße – ein Wermutstropfen für Kunden, die sich in der Mittagspause auch kurz erholen wollen.
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  • Fazit: Inklusive der Getränke – 0,4 Liter Apfelschorle und 0,4 Liter Cola – bezahlen wir 35,80 Euro. Ein stolzer Preis für ein Mittagessen bei schmalem Geldbeutel, für Konstanz aber im Durchschnitt. Dafür gibt‘s die entsprechende Leistung: ein feines Gericht, bodenständig, aber mit einem Hauch Exklusivität. Dazu noch gesund, denn die libanesische Küche ist leicht, gemüselastig und leicht verdaulich.