Konstanzer, die sich auf der Marktstätte verabreden, machen gerne einen speziellen Treffpunkt auf: „Am Bom“ (An dem Baum). Verwechslungsgefahr besteht nicht, denn es gibt ja nur den einen. Seit vielen Jahren fordern Bürger, dass der Platz endlich aufgewertet und mit mehr Grün ausgestattet wird. Konzepte gibt es, aber die liegen in der Schublade. Doch: Jeder könnte einen Beitrag leisten, wenn die Stadt dieses ehrenamtliche Engagement unterstützen würde. Darauf wiesen jetzt zwei Initiativen – Konstanz gestalten (KNg*) und Parents for Future (P4F) – mit einer Aktion hin.
Die Aktivisten hatten Blumenkübel rund um den Kaiserbrunnen und ein großes, rosarotes Sparschwein aufgestellt. „Wir sammeln, weil die Stadt immer sagt, sie habe kein Geld“, erklärt Markus Göbeler mit einem Augenzwinkern. Er hatte gemeinsam mit Tanja Edelhaeußer, Stadträtin Gabriele Weiner (Junges Forum) und weiteren Aktivisten mit dieser Aktion Aufmerksamkeit erregen wollen.
Bäume statt Plastikplanen
Hitzesommer werden im Zuge des Klimawandels höchstwahrscheinlich häufiger. Wie man sich vor der Hitze schützen kann? „Begrünen!“, gibt Markus Göbeler das wesentliche Stichwort. Ob Bäume, Büsche oder rankende Pflanzen: „Sie spenden Schatten und Sauerstoff, sie fördern die Artenvielfalt, sind ästhetisch und die Feuchtigkeit wird am Boden gehalten, so dass er nicht so austrocknet,“, skizziert er und fügt an: „Statt unter einer Plastikplane sitze ich lieber unter einem Baum, genieße das Vogelgezwitscher und das Hummelgesumm.“
Hitze-Inseln gebe es viele in Konstanz: Marktstätte, Augustinerplatz und „Petershausen-West ist auch zubetoniert“, so Göbeler. Die Aktivisten fordern von Stadtverwaltung und Gemeinderat, sie sollten konsequent Maßnahmen umsetzen, statt lediglich auf Kosmetik zu setzen. Gleichzeitig solle die Stadt ehrenamtliches Engagement unterstützen.
„In Zürich wurde ein Stadtteil schön begrünt. Kleine Pflänzchen wurden in den Boden gesetzt, die an Rankhilfen emporwachsen. Die Fassaden werden so nicht beschädigt“, berichtet Tanja Edelhaeußer. Sie würde ihre Fassade ebenfalls gerne begrünen. Aber darf sie ein Loch auf dem Gehweg graben, um eine Pflanze einzusetzen? Was darf man, was darf man nicht? „Eine kleine Anleitung dazu wäre hilfreich“, findet sie. Aber auch die Bürger können selbst einiges tun, in dem sie ihren Balkon oder ihre Dachterrasse mit entsprechenden Pflanzen ausstatten. Auch hierfür hatten die Initiativen Tipps und Anregungen.