Die Umgestaltung der Marktstätte, einer der zentralen Plätze der Konzilstadt, steht schon lange auf der Agenda der kommunalen Politik und Verwaltung in Konstanz. Die Beschlüsse für den Gesamtentwurf zur Umgestaltung der gesamten Marktstätte wurden in den Jahren 2014 und 2015 in den zuständigen Gemeinderatsgremien entschieden.

Laut Verwaltungsvorlage sieht die 2016 beschlossene Umsetzung der Planungen vor, dass die Neugestaltung des Platzes erfolgt, wenn die Marktstätte-Unterführung fertig saniert ist. Das Projekt sei vom Gemeinderat in den vergangenen Jahren jedoch nicht priorisiert worden.

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Und die FGL-Fraktion befürchtet, dass die Umgestaltung des Platzes in immer größere Ferne rückt, aufgrund der durch die Corona-Pandemie angespannten, finanziellen Lage der Stadt. Aber, so Anne Mühlhäußer: „Wir können die Marktstätte so nicht lassen. Auch Touristen wundern sich oft über den hässlichen Flickenteppich.“

Deshalb schlage ihre Fraktion vor, dass die Verwaltung gemeinsam mit dem entsprechenden Fachbereich der HTWG ein Gestaltungs- und Farbkonzept entwickelt, das bald auf der Marktstätte umgesetzt werden soll – als zeitlich begrenzte Übergangslösung.

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Die Stadtverwaltung hielt dem Vorschlag der FGL entgegen, dass sie es für nicht zielführend halte, vom Gesamtentwurf der Marktstätte abzurücken. Denn auch eine Übergangslösung, wie von der FGL vorgeschlagen, sei mit viel Planungsaufwand verbunden und verursache „nicht unerhebliche Kosten“, wie es in der Verwaltungsvorlage heißt.

Zudem seien Farbbeschichtungen auf dem stark frequentierten Platz nicht von Dauer und wären nach dem Winter voraussichtlich nicht mehr anschaulich. Darüber hinaus sind im aktuellen Haushalt 2021 weder Mittel für die Planung noch die Umsetzung des FGL-Vorschlags vorgesehen, wie es in der Vorlage heißt.

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Die Stadtverwaltung schlug deshalb alternativ vor, die Begrünung im Bereich der bestehenden Eiche auf der Marktstätte und der ihr nächstgelegenen Treppe oberhalb der Unterführung zu priorisieren. Laut diesen Entwürfen würden rund um die bestehende Eiche weitere Bäume gepflanzt werden. Geplant sind zudem Hochbeete mit verschiedenen Pflanzenarten sowie Sitzgelegenheiten in der Nähe der Treppe.

Die Verwaltung rechnet mit Kosten in Höhe von rund 75.000 Euro für die Hochbeete sowie rund 110.000 Euro für den neuen Baumhain bei der Eiche. Dies stelle zwar eine hohe Investition dar, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Aber im Vergleich zu einem von der FGL vorgeschlagenen neuen Farb- und Gestaltungskonzept seien die Pläne des Stadtplanungsamtes kurzfristig realisierbar und würden die Marktstätte „nachhaltig und im Sinne der Klimaanpassung und Aufenthaltsqualität aufwerten.“

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Die Argumente der Verwaltung scheinen die Mitglieder des Technischen und Umweltausschusses des Konstanzer Gemeinderats überzeugt zu haben. Denn sie sprachen sich einstimmig für die entsprechende Vorlage aus, die Pläne zur Begrünung eines Teils der Marktstätte zu priorisieren und die hierfür notwendigen Finanzmittel in die Beratungen zum Haushalt 2022 einzubringen.