Nach einem Vorfall zwischen Engen und Singen vor wenigen Tagen kam es nun in der Region erneut zu einem illegalen Autorennen. Die Verantwortungslosigkeit kommt dabei durch die Örtlichkeit besonders zum Ausdruck, denn die Raserei fand im innerstädtischen Bereich statt.

Wie die Polizei mitteilte, lieferten sich am Freitag kurz nach 22 Uhr ein weißer AMG-Mercedes mit Konstanzer Kennzeichen und ein dunkler BMW mit Thurgauer Nummer einen Wettkampf auf öffentlicher Straße. Die beiden Autos fuhren laut Pressemitteilung mit hoher Geschwindigkeit vom Zähringerplatz in Richtung Wollmatinger Straße. Ihr Verhalten gefährdete mehrere Personen, daher sucht die Polizei nun Zeugen.

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Nachdem die Ampel am Zähringerplatz auf Grün umgesprungen war, beschleunigten beide Fahrzeuge stark. Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, überquerte auf Höhe des Gebäudes Fürstenbergstraße 127 gerade eine größere Personengruppe die Straße. Um nicht von den rasenden Autos erfasst zu werden, mussten die Fußgänger auf die Seite springen. Zum Verhängnis wurde den Rasern der Umstand, dass sich genau zu dem Zeitpunkt eine Zivilstreife der Polizei vor Ort befand, den Vorfall beobachtete und die Kennzeichen der Fahrzeuge aufschrieb.

Der AMG-Mercedes, der laut Hersteller angeblich für „mitreißendes Renn-Feeling“ sorgen soll, wurde gestoppt und der Fahrer kontrolliert. Die Staatsanwaltschaft ordnete an, dass der Führerschein des 25-Jährigen noch an Ort und Stelle beschlagnahmt wurde. Ob er seine Fahrerlaubnis für längere Zeit abgeben muss, wird demnächst ein Richter entscheiden, wie ein Polizeisprecher dem SÜDKURIER auf Nachfrage mitteilte. Außerdem wurde gegen die beiden Raser ein Ermittlungsverfahren wegen der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen eingeleitet.

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Die Polizei sucht noch nach Zeugen des Autorennens. „Besonders wichtig wären die Personen aus der Fußgängergruppe, welche durch die Fahrzeuge gefährdet wurden“, schreibt die Polizei. Denn sie waren einer großen Gefahr ausgesetzt. Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei in Konstanz unter der Telefonnummer (07531) 995-2222 in Verbindung zu setzen.

Ähnlicher Vorfall auf der Autobahn

Raser liefern sich immer wieder Autorennen, wobei sie bislang „freie Strecken“ bevorzugen. In der Region war das erst am 23. Mai der Fall: Auf der Autobahn 81 zwischen Engen und Singen und später auch auf der Bundesstraße 33 Richtung Konstanz positionierten hatten sich die Fahrer der hochmotorisierten Fahrzeuge mit Tuttlinger Kennzeichen zunächst nebeneinander auf drei Fahrspuren positioniert und abrupt abgebremst, um dann plötzlich zu beschleunigen.

Laut Polizei herrschte zu jenem Zeitpunkt reger Verkehr auf der Straße, ein hinter den Rasern fahrendes Auto musste stark abbremsen. In der Nacht zu Pfingstmontag kam es außerdem zu einem Treffen von Autoposern und Tunern rund um eine Singener Tankstelle. Die Polizei zählte rund 300 Fahrzeuge und 700 Personen und war mit einem Großaufgebot im Einsatz.