Bislang hat der hohe Pegelstand die Bevölkerung am westlichen Bodenseeufer kaum eingeschränkt – bis auf die Warnung des Gesundheitsamtes davor, in den Strandbädern baden zu gehen. Am Donnerstagabend, 6. Juni, meldete das Konstanzer Rathaus dann eine erste Überflutung: Die Technischen Betriebe der Stadt (TBK) haben den Rheinweg im Tägermoos zwischen Seerheinbad und Kuhhorn und zwischen Kuhhorn und Salat.ch-Böhler Gemüse gesperrt, weil er unter Wasser steht.

Die Sperrung gilt vorerst für diese Bereiche

Am Sonntagvormittag, 9. Juni, verkündete die Pressestelle der Stadt Konstanz, dass nun auch der Seeuferweg aufgrund von Überflutungsgefahr gesperrt werde. In einer Mitteilung dazu heißt es, dass die Feuerwehr Konstanz die TBK beauftragt habe, den Bereich zwischen Konstanzer Yachtclub und Bodensee-Therme zu sichern. Die Sperrung gelte für folgende Bereiche:

  • Seestraße, Ecke Hebelstraße
  • Mozartstraße, Ecke Eichhornstraße
  • Eichhornstraße, KWA Parkstift Rosenau
  • Alpsteinweg, Kliniken Schmieder
  • Alpsteinweg
  • Hermann-Hesse-Weg, Ecke Wendelgardweg

Felix Ritter, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz, erklärte auf SÜDKURIER-Anfrage: „Wir beobachten natürlich den Pegel und fahren mehrmals am Tag bestimmte Punkte an, um uns vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.“ Zunächst handle es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, denn noch stünde der Seeuferweg nicht unter Wasser. Die Feuerwehr rechne aber damit, dass es am Montag, 10., oder Dienstag, 11. Juni, aufgrund des steigenden Wasserstands passieren werde, dass dieser vollständig oder zumindest teilweise überflutet werde.

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Aktuell (Stand: Sonntag, 9. Juni, 13 Uhr) liegt der Pegel vor Konstanz bei 4,97 Metern – Tendenz steigend. Es sei davon auszugehen, dass der Wasserstand bald die Fünf-Meter-Marke überschreite, so Ritter. Ein weiteres Problem, dass das Hochwasser mit sich bringt: Das Löschboot der Konstanzer Feuerwehr komme kaum mehr unter der Alten Rheinbrücke hindurch. Aus diesem Grund würden im Falle eines Einsatzes auf Untersee und Seerhein die Kollegen aus Radolfzell mit ihrem Boot gerufen.

Kein Schiffsverkehr zwischen Kreuzlingen und Gottlieben

Außerdem meldet die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein auf ihrer Internetseite, dass ab Sonntag, 9. Juni, die Landestellen Kreuzlingen, Konstanz und Gottlieben nicht mehr bedient werden können. Die Schiffe kommen nicht mehr unter den Brücken in Diessenhofen (gegenüber Gailingen am Hochrhein) und Konstanz hindurch.

Weiter heißt es: „Aktuell kein Schiffsverkehr zwischen Kreuzlingen und Gottlieben. Auf der Strecke Ermatingen – Stein am Rhein – Schaffhausen verkehren die Schiffe nach Fahrplan.“ Allerdings müssten Fahrgäste in Diessenhofen in beide Richtungen von Schiff zu Schiff umsteigen.