Zur Arbeit fährt er weiterhin mit seinem gelben Polo, er ist auch immer noch einer von zwei Küchenchefs in den Konstanzer Anglerstuben: Das Leben von Jari Dochat hat sich nach dem Sieg der TV-Kochshow The Taste nicht wesentlich verändert. Und doch blitzt hier und da ein Fünkchen Ruhm auf.

„Ich freue mich über die Freude der anderen“
Etwa dann, wenn Gäste in die Anglerstuben kommen und fragen, ob „der Jari“ da sei. „Es reisten sogar zwei Damen extra aus Zürich an, um mich zu treffen“, erzählt der 35-Jährige dem SÜDKURIER. „Sie standen plötzlich in der Küche, das war schon lustig.“ Und es war sein erster Fan-Moment. „Das ist schon was Besonderes, doch am Ende des Tages bin ich ein ganz normaler Mensch“, sagt er.
Deshalb fühlte es sich für ihn auch „surreal“ an, als er mit seinem fünfjährigen Sohn in einem Konstanzer Supermarkt über Brötchensorten sprach und sich plötzlich jemand an ihn wandte: „Jari?“ Der Koch überlegte kurz, ob er sein Gegenüber kennt. Doch der hatte ihn einfach im Fernsehen verfolgt und fand das zufällige Treffen beim Einkaufen toll. „Ich freue mich über die Freude der anderen“, sagt Jari Dochat.
Hier mal der Wunsch nach einem Selfie mit dem Küchenchef, da die Bitte um ein Autogramm in Jaris erstem Kochbuch – darauf beschränkt sich momentan das öffentliche Interesse am 35-jährigen Finalgewinner. Anfragen für die Teilnahme an weiteren Fernsehformaten gab es laut Jari bislang nicht. „Ich habe also noch Zeit zu kochen“, sagt er und lacht. „Aber ich lasse alles auf mich zukommen.“
Jari Dochat würde jederzeit wieder an der Sendung teilnehmen, wenn er dürfte. „Ich habe dabei viel gelernt, unter anderem, wie das Fernsehen funktioniert – mit all seinen Licht- und Schattenseiten“, sagt er. Geblieben ist nach wie vor der Kontakt zu den anderen Kandidaten der Kochshow. „Hobbykoch und Friseur Robin holt sich bei mir Kochtipps für Weihnachten, Theresa aus Österreich war zu Besuch hier, mit Finalistin Victoria und mit Christian aus meinem Taste-Team quatsche ich regelmäßig“, so Jari Dochat.
Er ist froh, dass endlich die vielen Monate der Geheimhaltung vorbei sind: Im Juni stand fest, dass er die Sendung gewonnen hatte, im November erst wurde das Finale ausgestrahlt. Dazwischen durfte er nichts verraten, nicht einmal seine Eltern wussten, wie weit ihr Sohn gekommen war. Jetzt endlich darf Jari Dochat allen berichten und auch sein erstes eigenes Kochbuch verkaufen. Dass er es mitgestalten konnte, war eine der Siegprämien bei The Taste.
„Das ist der Traum eines jeden Kochs“, schwärmt Jari. „Ich bin dankbar, dass ich so viel selbst schreiben durfte, das Buch ist richtig schön geworden.“ Signierte Bücher sind in den Konstanzer Anglerstuben erhältlich. Außerdem verlost der SÜDKURIER drei der Kochbücher.