Damit war nicht wirklich zu rechnen – und es trifft die gehobene Konstanzer Gastronomie-Szene mitten ins kulinarische Herz: Jochen Fecht wird zum März des kommenden Jahres das San Martino, für das er 2014 einen Stern des Guide Michelin errang und seither Jahr für Jahr erfolgreich verteidigte, verlassen und zu neuen Ufern aufbrechen.

„Ich bin jetzt 52 und wollte meinen Vertrag mit dem San Martino nicht noch einmal verlängern“, sagt er. „Wenn ich noch einmal etwas anderes machen wollte, dann jetzt. Natürlich ist etwas Wehmut dabei und auch Stolz über das Erreichte. Aber ich freue mich auch auf neue Aufgaben.“
Und wie sehen die neuen Aufgaben aus? Zieht es ihn wieder ins Ausland? „Das steht im Moment nicht auf dem Plan, aber man darf nie nie sagen“, erzählt Jochen Fecht, „aber ich habe mir mit der Kochschule Genusswerkstatt ein Standbein aufgebaut, da werden noch weitere dazukommen, vielleicht eine eigene Produktionsstrecke oder Beratung im Bereich der Gastronomie.“
Mehr Zeit fürs Privatleben statt One-Man-Show
Auf jeden Fall möchte er seinem Privatleben etwas mehr Aufmerksamkeit schenken als in den vergangenen Jahren. „Ich stand schon sehr unter Strom, zumal ich seit ein paar Jahren eine One-Man-Show war. Es geht jetzt auch mal um Familie und Privates.“ Seinem potenziellen Nachfolger wolle er gerne in der Anfangszeit helfen, Fuß zu fassen. „Ich denke, dass das San Martino ein tolles Stammpublikum hat. Mein Nachfolger könnte den Stern ja übernehmen.“
Das Gebäude gehört dem Konstanzer Unternehmer Michael Ebert. „Ich möchte natürlich, dass das Haus genau so weitergeführt wird wie in den vergangenen zehn Jahren“, sagt er. „Es gibt sicherlich ein paar ambitionierte Köche, die das könnten. Nun muss ich meine Fühler ausstrecken. Mal sehen, was dabei herauskommt.“