Mehr als ein Jahr ist es her, da haben sich die Bürger die Köpfe heiß diskutiert darüber, was in ihrem Stadtviertel alles besser werden könnte. Die Ideensammlung gehörte zu den vorbereitenden Untersuchungen für einen Antrag, Stadelhofen als Sanierungsgebiet auszuweisen.

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Nun hat der Gemeinderat beschlossen, den Antrag auf den Weg zu bringen. Wenn alles gut läuft, wird auch noch der Stephansplatz ins Paket aufgenommen. Dieser gehörte zuletzt zum Sanierungsgebiet Niederburg. Doch städtebaulichen Veränderungen kamen nie in Gange, weil um die Parkplätze dort politisch zäh gerungen wurde. Jetzt soll ein neuer Anlauf folgen.

Im Rahmen des Programms könnten in Stadelhofen Plätze und Straßen neu gestaltet werden. Unter anderem soll geprüft werden, ob Schwedenschanze, Zogelmannstraße und Hüetlinstraße Fußgängerzonen werden können. Klara Trummer, Leiterin des Bauverwaltungsamt in Konstanz, stellte die Erneuerungspläne mit einem Investitionsvolumen in der Höhe von 10,9 Millionen Euro vor. Konstanz hofft auf Zuschüsse für bis zu 60 Prozent der Kosten. 5,7 Millionen Euro müsste die Stadt dann noch selbst tragen.

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Auch Privatbürger sollen Zuschüsse erhalten, wenn sie ihre Immobilie energetisch sanieren. Üblicherweise rechne man, dass jeder Euro Förderung acht Euro an Investitionen nach sich ziehe, sagte Trummer im Gemeinderat. In Stadelhofen könnte es noch sehr viel mehr werden. Rund 100 Eigentümer hätten die Bereitschaft signalisiert, ihre Immobilie energetisch sanieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu wollen.

Bild 1: Verkehrsberuhigte Sackgasse oder Fußgängerzone? Das ist eine der Fragen, die im Konstanzer Sanierungsgebiet Stadelhofen gestellt werden
Bild: Oliver Hanser

Schon jetzt zeichnet sich ein hartes Ringen um jeden Meter Fußgängerzone ab. Peter Müller-Neff, Stadtrat der Freien Grünen Liste, fragte im Gemeinderat, warum zu den Verkehrsempfehlungen für die Kreuzlinger Straße und Teile der Emishofer Straße nicht auch eine Fußgängerzone gehöre, sondern nur Varianten mit Tempo 20, in Kombination mit einem verkehrsberuhigten Bereich, ohne Ausschluss des Autoverkehrs. Er forderte, die Fußgängerzone als Möglichkeit aufzunehmen, so sei dies auch im Technischen Ausschuss beschlossen worden.

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Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn sagte dies zu. Klara Trummer von der Stadtverwaltung wies auf ein Problem mit einer reinen Fußgängerzone hin. Die Kreuzlinger Straße sei die Hauptachse für den Radverkehr über den Zoll. Deshalb sei unter anderem eine Fahrradzone mit einer Tempobeschränkung auf 20 Stundenkilometern vorgeschlagen.