Er soll ungefähr 50 Meter hoch werden und einen Durchmesser von 30 Metern haben: der Rundbau an der Schänzlebrücke auf rechtsrheinischer Seite, in dem das Asisi-Panorama präsentiert werden soll. Bisher wächst das spektakuläre Prestigeprojekt aber vor allem in die andere Richtung – nach unten, wo das Fundament entsteht. Das soll sich allerdings bald ändern, in einigen Wochen soll auf dem Baufeld in 24-Stunden-Bauweise gearbeitet werden.
Wie Investor Wolfgang Scheidtweiler gegenüber dem SÜDKURIER mitteilt, laufe alles nach Plan. „Es gibt aktuell keinen Grund für Verzögerungen“, so Scheidtweiler. Gerade die Arbeiten im Boden seien weit fortgeschritten. Diese sind essenziell, auch für die Energieversorgung des Gebäudes.
So soll der Bau nach Inbetriebnahme mithilfe von Geothermie über die bis zu 45 Meter tiefen Bohrpfähle mit Energie versorgt werden. Damit wird das Gebäude nicht nur beheizt, sondern auch gekühlt – so der Plan. Und das ist auch wichtig, denn die Stadtverwaltung konnte aufgrund der Holzbauweise keine Solarzellen auf dem Dach genehmigen.

Noch mehr Details über den aktuellen Stand der Baumaßnahme weiß Projektleiter Johannes Schweizer. „Wir liegen gut im Zeitplan“, sagt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. „Wir haben die Phase der Gründung bereits abgeschlossen.“ Die Bohrpfähle seien versenkt worden. Mittlerweile laufen die Arbeiten zur Teilunterkellerung, das Untergeschoss werde gerade errichtet.
Dann folge die Bodenplatte, auf die weiter aufgebaut wird. Bis auf die Höhe von ungefähr sechs Metern soll das im Massivbau mit Stahlbeton geschehen. Darüber wird das Gebäude überwiegend in Holzbauweise realisiert. Knapp 40 Stützen, die rund 30 Meter hoch sind, bilden das Gerüst, der Raum dazwischen wird ebenfalls mit Holz gefüllt. Ein schwieriges Unterfangen – gibt es doch nur sehr wenige so hohe Gebäude aus Holz.
Es entsteht ein Turm im Turm
Bis dahin wird jedoch noch einige Zeit vergehen. In der Zwischenzeit entsteht laut Johannes Schweizer allerdings ein Turm im Turm. Der ebenfalls knapp 50 Meter hohe Turm aus Beton soll dabei zwei Treppenhäuser sowie zwei Aufzuganlagen aufnehmen. Er wird in sogenannter Gleitschaltechnik gebaut. Diese Technik ist laut Projektleiter ideal zur schnellen Herstellung fugenloser Betonbauwerke.
Was das bedeutet? An dem Turm wird rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag, gearbeitet. Der Bau soll dabei innerhalb von nur zwei Wochen seine gewünschte Höhe erreichen. Sprich: Man kann dem Bauwerk förmlich beim Wachsen zusehen. Laut Johannes Schweizer soll es jeden Tag über einen Meter anwachsen.
Ein bekanntes und spektakuläres Projekt, das in der Region bereits mit Gleitschalung umgesetzt wurde, ist der Testturm in Rottweil. Ein YouTube-Video zeigt eindrucksvoll mithilfe eines Zeitraffers, wie der Turm in die Höhe wächst – bis auf knapp 250 Meter. Die entsprechenden Arbeiten am Panorama-Turm in Konstanz sind für August und September geplant.
Für den späteren Jahresverlauf seien dann die Holzbauarbeiten und entsprechende Vorbereitungen geplant. Klar sei aber laut Johannes Schweizer auch, dass man trotz des aktuell guten Tempos auch mit Unwägbarkeiten rechnen müsse. „Gerade das Wetter ist da ein Thema“, so Schweizer. Deshalb sei es nicht abzusehen, ob es noch entsprechende Verzögerungen bis zur Fertigstellung 2025 geben könne.
Die Besucher des Asisi-Panoramas treten nach der Eröffnung unten in den Rundbau ein und gelangen von dort auf eine 360-Grad-Aussichtsplattform, um von dort die Attraktion bis in den letzten Winkel erkunden zu können.
Fertiggestellt sein soll das dann dritthöchste Gebäude der Stadt im kommenden Jahr. Es verfügt über zwei vollständige Geschosse, eines mit Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen und ganz oben ein Restaurant mit Dachterrasse. Mithilfe der bunten Fassade aus Metall soll es laut städtischen Angaben ein neues „Wahrzeichen am Stadteingang“ werden.