Ein aufmerksamer Bewohner entdeckt den gesprayten, rassistisch motivierten Schriftzug an der Hauswand des Gebäudes im Stockackerweg, in dem er wohnt. „Türken raus“ hat jemand in der Nacht auf Donnerstag, 8. Februar, an die Wand gesprüht.

Er informiert die Polizei und Beamte des Polizeireviers Konstanz sehen sich die Schrift am Donnerstagvormittag an, wie Katrin Rosenthal, Sprecherin der Bundespolizei, berichtet. Der Bewohner erstattet Anzeige gegen unbekannt.

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Auch die Wobak erstattet Anzeige

Dasselbe Vorgehen einen Tag später seitens der Wobak, der geschädigten Gebäudebesitzerin. „Wir erstatten jetzt auch Anzeige wegen Sachbeschädigung“, sagt Malte Heinrich, Assistent der Geschäftsführung bei der Wobak, auf Anfrage des SÜDKURIER. Zeitgleich habe die Hausverwaltung eine Reinigungsfirma beauftragt, die Schmiererei so schnell wie möglich zu entfernen.

„In Konstanz kennt man die Wobak als Wohnbaugesellschaft, die darauf Wert legt, dass jeder einen Platz in unseren Wohnbauten erhalten kann und, dass das Zusammenleben friedlich gestaltet wird“, sagt Heinrichs. Umso hässlicher sei ein solches rassistisches Graffito, das deshalb so schnell wie möglich entfernt werden solle.

Gesagt, getan: Am Nachmittag des Freitags, 9. Februar, hat eine Reinigungsfirma den gesprayten Schriftzug schon entfernt und die Wand ...
Gesagt, getan: Am Nachmittag des Freitags, 9. Februar, hat eine Reinigungsfirma den gesprayten Schriftzug schon entfernt und die Wand überstrichen. | Bild: Hanser, Oliver

Sprayer-Delikte sind schwierig aufzuklären

Bei der Polizei kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel zu dem vorliegenden Tatbestand sagen. Sprecherin Katrin Rosenthal bestätigt, dass Anzeige erstattet wurde. Wie hoch die Aufklärungschancen bei einem solchen Sprayer-Delikt seien, sei schwierig pauschal einzuschätzen.

„Manchmal können die Ermittler anhand von verwendeten Worten, die bereits an einer anderen Stelle benutzt wurden, einen Verursacher ermitteln“, erklärt Rosenthal. Je allgemeiner gefasst die Sprache sei, desto niedriger sei die Aufklärungschance.

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Bundesweit berichtet die Polizei seit Monaten von einem Anstieg rechtsextrem motivierter Straftaten, die unter anderem auch das Beschmieren von KZ-Gedenkstätten mit antisemitischen Symbolen umfassen. In Konstanz ist ein solcher Anstieg rechtsgerichteter Graffiti-Schmierereien bislang nicht bekannt geworden.