Eine unbekannte Frau hat am Sonntag, 8. Oktober, gegen 22.30 Uhr einen offenbar antisemitisch gemeinten Schriftzug an eine Mauer in der Straße Zur Laube gesprüht. Kurz nach dem Überfall der Hamas auf Israel schrieb sie in großen Blockbuchstaben mit dunkelgrüner Farbe „Arbeit macht frei“ auf die Wand.
Die Parole war von den Nazis als Toraufschrift in mehreren Konzentrationslagern, darunter auch Auschwitz, verwendet worden. Außerdem sprühte die Täterin eine Ecke weiter eine Tierfigur, die als Lamm gedeutet werden kann, auf die Fassade.

Zu der Unbekannten liegt der Polizei eine Beschreibung vor: Die Frau sei etwa 40 Jahre alt, habe kurze, dunkle Locken und ein ungepflegtes Erscheinungsbild. Am Sonntagabend habe sie dunkle Bekleidung getragen, heißt es in einer Mitteilung des Konstanzer Polizeipräsidiums. Zudem hatte sie einen Sportrucksack mit hellem Etikett bei sich.
Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Telefonnummer 07531 9950 bei den Ermittlern in Konstanz zu melden. Die Abteilung Staatsschutz sei eingeschaltet, sagte Polizeisprecherin Katrin Rosenthal auf Anfrage.
Die Parole sowie die Figur waren bis zum Montagnachmittag nicht entfernt worden. „Das ist Privatgelände, da haben wir als Stadt keine Handhabe“, erklärte Mandy Krüger von der Pressestelle der Stadtverwaltung. Wie lange die Schmiererei noch sichtbar sein wird, blieb somit zunächst offen.
Schon im vergangenen März hatten Farbschmierereien im Stadtteil Petershausen Aufsehen erregt: Damals tauchten an verschiedenen Stellen in der Gustav-Schwab-Straße volksverhetzende und rassistische Parolen auf. Auch hier übernahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen.