Konstanz ist teuer für Studierende. Das merken wohl auch diejenigen, die derzeit – kurz vor Beginn des neuen Semesters – eine Unterkunft in der Konzilstadt suchen. Auf Immobilienportalen wie WG-gesucht.de gehen täglich zahlreiche neue Angebote für Zimmer in Konstanzer WGs ein. Doch die WG-Zimmer in der Konzilstadt werden von Jahr zu Jahr immer teurer. Das zeigen Daten, die die Immobilienplattform auf SÜDKURIER-Nachfrage ausgewertet hat.

Vor sechs Jahren kostete ein WG-Zimmer in Konstanz im Schnitt 399 Euro. Seitdem ist der Preis um mehr als 80 Euro angestiegen: 2022 liegt der Mittelwert bei 481 Euro, was deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 435 Euro liegt.

Die Daten ergeben sich aus allen Angeboten für WG-Zimmer in Konstanz, die in dem jeweiligen Jahr zwischen dem 1. Januar und 13. September auf dem Portal inseriert wurden.

Dabei fällt auf, dass in Deutschland die durchschnittlichen WG-Preise von 2020 auf 2021 kurzzeitig gesunken sind, bevor sie wieder nach oben geklettert sind. Grund dafür war, dass der Universitätsbetrieb während der Pandemie virtuell fortgesetzt wurde. Studenten mussten nicht zwangsläufig dort wohnen, wo sie eingeschrieben waren. Damit ging die Nachfrage für WGs in einigen Städten deutlich zurück, was sich auf die Preise auswirkte.

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Für Konstanz gibt es diesen Knick in der Kurve allerdings nicht. Eine Erklärung dafür ist schwer zu finden. Laut Annegret Mülbaier, Pressesprecherin von WG-gesucht, können solche lokalen Entwicklungen aus unterschiedlichen Gründen vom Bundesdurchschnitt abweichen, wie etwa aus politischen oder geographischen Besonderheiten.

WG-Preise steigen unterschiedlich

Es gibt noch einen weiteren Unterschied zwischen der Konstanzer Linie und den bundesweiten Durchschnittspreisen: Nach dem Knick steigt die Linie für den bundesweiten Wert deutlich steiler an als jene für Konstanz. Bundesweit hat sich ein WG-Zimmer seit vergangenem Jahr durchschnittlich 44 Euro pro Monat verteuert, in der Konzilstadt sind es 18 Euro. Die Mietpreisentwicklung für Konstanzer WGs liegt also unter dem Durchschnitt.

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„Trotzdem fällt Konstanz in den Bereich der Wohnungsmärkte mit stark angespanntem Index“, sagt Annegret Mülbaier. „Damit werden die Städte bezeichnet, die mehr als zehn Prozent über dem Mittelwert von aktuell bundesweit 435 Euro liegen.“ Unter den zehn Städten, auf die das zutrifft, ist auch Konstanz zu finden.

Vier Städte aus diesen Top Ten liegen in Baden-Württemberg. Das wirkt sich auf den Landesschnitt der Mietpreise aus: Der liegt der Auswertung zufolge bei 451 Euro. Im Vorjahr waren es noch 408 Euro. In Freiburg zum Beispiel sind die Mieten für ein WG-Zimmer seit vergangenem Jahr um durchschnittlich 70 Euro gestiegen.