Ute Munz und Martin Müller, beide im Vorstand des Stadtsportverbandes, lassen keinen Zweifel daran aufkommen, was sie bei den OB-Kandidaten vermissen. „Sport kommt zu kurz. Konstanz hat 28.000 Mitglieder in Sportvereinen“, sagt Martin Müller: „Wir sind eine Macht.“ Diese Aussage versteht er durchaus als Aufforderung an die Kandidaten, Fragen der Hallenbelegung oder finanziellen Unterstützung für Vereine aktiver anzugehen.
Die Podiumsdiskussion des SÜDKURIER verfolgten die Beiden im wahrsten Sinne des Wortes und sinnbildlich am Rande – sie saßen an der Wand zur Terrasse. Auch Ute Munz findet es sehr schade, dass weder der OB noch seine Herausforderer das Thema Sport und Vereine auf der Agenda hatten.
Trotzdem war es „sehr schön und aufschlussreich, die Herren mal ohne Maske und auf einem Haufen zu sehen“, sagte sie, „ansonsten sehen wir sie ja nur auf dem Markt mit ihren Masken. Dass sie dort stets anzutreffen sind, finde ich aber absolut super. Das zeigt, dass sie nahe dran sind an den Menschen.“ Nur eben nicht so nahe am Sportler, wie Munz augenzwinkernd hinzufügt.
Martin Müller hofft, dass die Kandidaten noch konkreter werden. „Es ist leicht zu sagen, wir haben keine Angst vor dem Einkaufszentrum Cano in Singen“, erklärt er. „Vor zehn Jahren hieß es: Wenn Takeda geht, geht Konstanz zugrunde. Nichts ist passiert.“ Er wünscht sich mehr Visionen.
„Einzelhandel und Tourismus sind das Wichtigste. Die Tourismusbranche profitiert von Corona. Was aber, wenn in drei Jahren die Menschen keine Lust mehr auf den Bodensee haben?“ Er geht aber genau wie Ute Munz davon aus, dass die Zeit des Taktierens vorbei ist: „Mit der SÜDKURIER-Podiumsdiskussion hat der Wahlkampf richtig begonnen.“