Eigentlich waren als Jahresüberschuss nur rund zwei Millionen prognostiziert worden. Das Geld soll komplett in die Gewinnrücklage wandern. Nach einer Wortmeldung von Günter Beyer-Köhler (FGL) warf Linke-Stadträtin Anke Schwede die Frage auf, warum der Gewinn nicht anders eingesetzt werden könne, zum Beispiel für einen Mietendeckel, da auch die Wobak regelmäßig die Mieten erhöhe.
Oberbürgermeister Burchardt wies Schwede darauf hin, dass dies nicht auf der Tagesordnung stehe und man dafür einen separaten Antrag brauche. CDU-Stadtrat Roger Tscheulin wurde deutlicher: Er bezeichnete die Redebeiträge seiner beiden Ratskollegen als „bewusstes Foulspiel“, da man sich vor der Sitzung geeinigt hätte, auf Wortmeldungen zu verzichten.
Durchschnittlich sieben Euro pro Quadratmeter
Wobak-Geschäftsführer Götsch antwortete auf Schwedes Frage: Es kämen noch viele Rechnungen hinzu, und viel werde derzeit noch gebaut. Zudem kritisiere der Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen eine im Vergleich zu anderen Wohnungsunternehmen unterdurchschnittliche Eigenkapitalquote der Wobak von 21,1 Prozent. Die Mieterhöhungen seien während Corona vorübergehend gestoppt worden. Laut Wobak liegt die Durchschnittsmiete ihrer Wohnungen bei 7,08 Euro pro Quadratmeter.
2020 wurden die Projekte Kuhmoosweg mit 24 Wohnungen und Pflegeheim Jungerhalde abgeschlossen. Die Bauprojekte Am Pfeiferhölzle und in der Gottfried-Keller-Straße mit 111 Wohnungen sollen dieses Jahr fertig werden. Ende 2020 zählte die Wobak so besagte 4155 Wohnungen. Am Ende stimmte der Gemeinderat der Vorlage zu, mit der OB Burchardt ermächtigt wird, in der Gesellschafterversammlung unter anderem dem Jahresabschluss zuzustimmen. Die drei Vertreter der Linken Liste enthielten sich.