700 bis 750 Corona-Neuinfektionen pro Tag gibt es zurzeit im Kreis Konstanz. Das teilte Landrat Zeno Danner in der wöchentlichen Corona-Konferenz des Landratsamtes mit. „Das ist ein Viertelprozent der Kreis-Bevölkerung jeden Tag. Wir haben ein großes Aufkommen“, veranschaulichte er. Trotzdem ist er überzeugt, dass im Kreis noch eine „einigermaßen ausgewogene Situation“ herrsche.
Über 5000 Menschen im Landkreis Konstanz mit Corona infiziert
Aktuell gelten im Kreis Konstanz 5847 Menschen (Stand: 7.2.) als mit dem Coronavirus infiziert. Die Sieben-Tages Inzidenz liegt bei 1556,1. Damit liegt sie den zweiten Tag in Folge über der 1500er-Marke. Das bedeutet aber nicht, dass eine Ausgangssperre für Ungeimpfte verhängt wird. Danner selbst war darüber kurz verwirrt, wurde aber schnell durch seine Mitarbeiter aufgeklärt. „Eine Ausgangssperre wird erst erlassen, wenn wir zwei Tage über der Inzidenz von 1500 liegen und uns in der Alarmstufe II befinden. Wir sind aber in Alarmstufe I“, erklärte Danner schließlich.
Verwirrung über Pooltests und Regeln
Was immer wieder zu Verwirrung führe, sei die Frage: Was passiert, wenn bei Kindern ein Schnelltest in der Schule positiv ausfällt? Und was, wenn sie in einem positiven PCR-Pooltest sind? Danner erklärte, dass die Kinder dann zu einem Testzentrum geschickt werden. Problem: Manchmal bekommen die Kinder keinen PCR-Test angeboten. „Nach der gesetzlichen Regelung ist es so, dass ein Kind, das einen positiven Schnelltest überwacht in der Schule macht, in Isolation muss. Ein anschließender negativer Schnelltest in einer Teststation reicht nicht. Das Kind muss trotzdem in Quarantäne“, erläuterte Danner.
Nur mit einem negativen PCR-Test könne das Kind aus der Quarantäne oder Isolation freikommen. Tatsächlich sorgt diese Regelung aber an Schulen und Kitas für Unsicherheit, ob Kinder nach einem negativen Schnelltest wieder in den Unterricht oder die Kita dürfen. „Ja, Schulen sind da verunsichert. Das Gesundheitsamt schlüsselt die Regeln nochmal extra auf“, sagt Marlene Pellhammer auf SÜDKURIER-Nachfrage.
Die Lage in den Kliniken
Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser des GLKN geht es eher entspannt zu – zumindest was die Corona-Patienten betrifft. „Aktuell haben wir auf der Intensivstation nur zwei Patienten mit Covid“, sagt Frank Hinder, ärztlicher Direktor der Hegau-Bodensee-Kliniken. Aber auf der Allgemeinstation seien über das Wochenende viele Corona-Patienten dazugekommen. 31 Corona-Fälle würden in Radolfzell und Singen auf den Normalstationen behandelt werden. Marcus Schuchmann, ärztlicher Direktor des Klinikums Konstanz, zeichnet ein ähnliches Bild: „Wir haben acht Patienten in Isolation auf der Normalstation.“ Die Altersspanne liege zwischen 19 und 80 Jahren. „Der 19-Jährige ist ungeimpft, der 80-Jährige doppelt geimpft“, sagt Schuchmannn.