Das Jahr 2021 wird in die Geschichte von Mühlhausen-Ehingen eingehen: Vom 8. auf den 9. Juli wurden mit einer Niederschlagsmenge von 95 Litern pro Quadratmeter innerhalb von zwei bis drei Stunden große Teile des Ortsteils Mühlhausen überflutet. Das bedeutete zugleich: keine Schonfrist für den im Mai mit großer Mehrheit (84,4 Prozent) neu gewählten Bürgermeister Patrick Stärk.

Knapp fünf Wochen nach seiner Amtseinführung war Stärk voll gefordert: „Man malt sich ja Vieles im Vorfeld aus, was man als neuer Bürgermeister angehen wird“, sagt er rückblickend. Angesichts des Hochwasserereignisses hätten diese Vorhaben erst einmal zurückstehen müssen. „Das Ereignis hat mich schneller ankommen lassen, als mir lieb war“, so Patrick Stärk.
Auf der anderen Seite habe ihn diese „Bewährungsprobe“ vollends mit seiner neuen Gemeinde verbunden. Das Ereignis werde Mühlhausen-Ehingen weiter begleiten, ist er sich sicher: „Es gibt immer noch Menschen, die noch nicht in ihre Wohnungen zurückkönnen. Verwaltungstechnisch sind wir mit der Aufarbeitung und dem Erstellen eines Schutzkonzepts beschäftigt“.
Mit Solidarität gegen das Unglück
Trotz der Tragik und des Stresses dieser Tage erinnert Stärk sich gerne an die Solidarität. Der Einsatz der benachbarten Feuerwehren, die Hilfsangebote der umliegenden Gemeinden – und die Dankbarkeit betroffener Familien. So hat ein kleiner Kieselstein einen Ehrenplatz auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters bekommen. Beschriftet ist der Stein mit „Bester Bürgermeister“ – Stärk bekam ihn am Samstag nach der Flut beim Rundgang von einem Kind geschenkt. „Da geht einem schon das Herz auf“, so Stärk. Wichtig ist ihm die Kommunikation – mit Bürgern, Verwaltung und Gemeinderat. „Ich möchte Transparenz in den Entscheidungsprozessen“, so Stärk

Ein Meilenstein im vergangenen Jahr war die Erschließung des Baugebiets „Spitzäcker“. Die ersten vier Bauplätze seien vergeben, erklärt Bürgermeister Stärk.
Ein weiteres Ereignis des Jahres 2021: Altbürgermeister Hans-Peter Lehmann wurde im Oktober zum Ehrenbürger ernannt. Lehmann hatte im vergangenen Jahr den Wunsch geäußert, dass das Vereinsleben wieder aus seinem pandemiebedingten Dornröschenschlaf erwache. „Ein bisschen ist das gelungen“, betont Patrick Stärk. Gerade die Sportvereine hätten wieder Fuß gefasst und sogar Nachwuchs gewonnen.

Ein kleiner Lichtblick während der Pandemie: Das Ehinger Herbstfest hat immerhin als Hock stattfinden können. Hier durfte der neue Verwaltungschef beweisen, dass er auch den Bieranstich beherrscht.
Was 2022 bringt
- Beginn der Sanierung der Ortsdurchfahrt Mühlhausen: Im Frühjahr wird der erste Bauabschnitt von der Kreuzung Ehinger Straße/Alemannenstraße bis Aacher Straße begonnen. Die Gesamtkosten betragen 5,5 Millionen Euro, der Landkreis übernimmt 2,2 Millionen Euro. Im Zuge der Straßensanierung wird auch der Rathausvorplatz neu gestaltet.
- Neuer Einsatzwagen: Die Freiwillige Feuerwehr erhält ein neues Fahrzeug für den Löschzug Mühlhausen. Die Vergabe für das Fahrzeug fand im März statt. 47.5830 Euro betrug die Vergabesumme.
- Neuer Slogan: “Der Hegau vor der Tür“ – so lautet der neue Slogan für Mühlhausen-Ehingen, der auch die neue Internetseite der Gemeinde zieren soll. Ein modernes Layout, Nutzbarkeit für mobile Geräte und Barrierefreiheit sollen unter anderem entstehen.
- Digitalere Ratsarbeit: Mühlhausen-Ehingen wird ein Ratsinformationssystem einführen. Damit wird die Vorbereitung, Durchführung, Protokollierung und die Abarbeitung der Beschlüsse der Gemeinderatssitzung digital erfasst.