Eis gehört im Sommer zu den bevorzugtesten Naschereien, kühlt es doch so schön den Mund. Schmilzt die gefrorene Masse auf der Zunge, erfreuen Aromen wie Schokolade oder Himbeere den Gaumen. Sei es die Kugel auf die Hand „to go“ oder ein mit frischen Früchten dekorierter Eisbecher. Herrlich!
Eisdielen sind rar in Meßkirch
Wer in Meßkirch Gelüste auf Eis verspürt, hat es nicht so leicht, das Verlangen nach Stracciatella und Co. zu stillen. Denn je nach Uhrzeit und Wochentag – oder wenn Betriebsferien sind – haben weder die Pizzeria & Gelateria Etna noch die Konditorei Brecht geöffnet. So erging es in der Innenstadt einem älteren Ehepaar aus Ostdeutschland, das mit dem Enkelkind auf der Durchreise war. „Die Kleine wollte ein Eis, aber hier sucht man ja vergeblich nach einer Eisdiele. Das Café öffnet heute um 13 Uhr und der Italiener um 11 Uhr“, so der Kommentar.
Regionales Eis und Ausflugstipps
Doch glücklicherweise stießen die Urlauber auf den Werbebanner vor der Tourist-Info, wo für Bio-Eis aus einer Überlinger Manufaktur geworben wird. Drinnen können Portionsbecher für drei Euro erworben werden. Das Shop-Sortiment wurde 2023 um das Eis erweitert (damals noch zum Preis von 2,80 Euro). Zehn Sorten stehen zur Auswahl. Die Enkelin wählte Schokolade und der Vormittag war gerettet. „Nachdem wir festgestellt haben, dass öfter Touristen zu uns kommen, die gezielt nach einer Eisdiele fragen, bieten wir das regionale Eis an. Sonst bleibt nur die Tankstelle oder der Supermarkt. Mit diesem Angebot können wir den Besuchern auch außerhalb der Gastronomieöffnungszeiten die Möglichkeit für eine Abkühlung bieten und die Angebotslücke schließen“, erklärt Franziska Leuthner von der Tourist-Info.

Klassiker machen das Rennen
Nicht Strawberry Cheesecake oder Salty Caramel sind es, wonach der Eiskunde in erster Linie lechzt. Es sind stattdessen Vanille, Schokolade und Erdbeer. Milchspeiseeis basiert auf Milch oder Sahne, Fruchteis wird hauptsächlich aus Früchten hergestellt und kann Milch oder Sahne enthalten. Sorbets sind eine Unterart des Fruchteises mit Fruchtsaft, Fruchtpüree und Zucker. „Bei uns ist Vanille die Nummer eins“, erzählt Francesco Greco von der Pizzeria & Gelateria Etna. Er produziert das Eis selber, 16 Sorten hat er im Sortiment, darunter auch Raffaelo, Zuppa Inglese und Mandel. „Ist es besonders heiß, sind Fruchtsorten wie Zitrone beliebt.“ Er persönlich mag Pistazieneis am liebsten.
Schmeckt nach Zuckerwatte
Und was hat es mit dem bläulichen Eis auf sich? „Chase“ steht auf dem Schildchen. „Das ist bei Kindern der Renner. Es schmeckt nach Zuckerwatte.“ Sein Sohn (9) hat dem Eis seinen Namen gegeben. „Chase ist eine Figur aus Paw Patrol“, erklärt der italienische Wirt. Die Kunden bevorzugen die typische Waffel gegenüber dem Pappbecher mit Löffel. Eine Kugel im Etna kostet zwei Euro, ist aber mit 80 Gramm üppig bemessen. Im Vorjahr waren es noch 1,60 Euro. „Zutaten und Energiekosten sind teurer geworden, die Kühlvitrine mit zwei 380 Volt-Motoren verbraucht einiges an Strom“, verdeutlicht Greco.
Auch beliebt: Eiskaffee
In der Konditorei-Café Brecht führt Vanille ebenfalls die Hitliste der Eissorten an. „Wir brauchen es natürlich auch für den beliebten Eiskaffee, für Spaghetti-Eis mit Erdbeersoße, Bananensplit und andere Eisbecher“, sagt Hermann Brecht. Für den Kauf von einem Kilo Bourbon-Vanille aus Madagaskar müsse man mit mehreren Hundert Euro rechnen. „Wir stellen seit 106 Jahren Eis nach traditioneller Art her.“ Es gibt zwischen acht und zehn Sorten. Und mit Sicherheit kein Wasabi- oder Litschi-Rosen Eis. „Das ist Kokolores. Bei uns sind vor allem Klassiker gefragt. Übermäßig viele Sorten, die wochenlang in der Theke stehen, nein danke“, winkt der Meßkircher Konditormeister ab. Eine Kugel kostet hier 1,60 Euro.