Der Landschaftserhaltungsverband Konstanz ebnet aktuell dem Kiebitz den Weg, damit er sich an den Schwackenreuter Seen wohlfühlen kann. Mit exakt 33.289 Stimmen ist der Kiebitz zum Vogel des Jahres 2024 gewählt worden. Er gilt inzwischen als stark gefährdet, da sein Bestand drastisch eingebrochen ist: Der etwa taubengroße Vogel liebt Feuchtwiesen und Moore, die in Deutschland allerdings seltener geworden sind. Die Schwackenreuter Seen auf Gemarkung Mühlingen, Hohenfels und Sauldorf bieten sich als neuer Lebensraum an.
Daher wird dort mit großem maschinellen Einsatz und finanziellem Aufwand gearbeitet: Mit Motorsäge und großen Spezialmaschinen wie einer ferngesteuerten Forstmulchraupe und einem Schwimmbagger werden mehrere Brutinseln vorbereitet. Ob der Vogel das schon in diesem Jahr annimmt und dort brütet, bleibt abzuwarten.
Gaukler der Lüfte soll Platz haben
Der Landschaftserhaltungsverband Konstanz (LEVKN) hat im Rahmen der Biotopverbundplanung diverse Inseln der Kernfläche an der Schwackenreuter Seenplatte für den „Gaukler der Lüfte“, wie ihn der Naturschutzbund (Nabu) Deutschland betitelt, als Trittsteine auserkoren.
Biotopverbundmanager Sven Gebhard vom LEVKN zeigt sich zufrieden. „Zwar konnten die Arbeiten leider durch die eingetretenen Witterungsverhältnisse nicht genau in den dafür geplanten Zeitfenstern stattfinden, aber wir sind froh, sicherlich noch rechtzeitig die nun wieder geöffneten Inseln für den Zuzug aus den nächstliegenden Habitaten fertig zu haben.“
In Sauldorf gibt es den seltenen Vogel schon
Im nahe gelegenen Sauldorf habe man ebenso eine kleine Population mit mindestens vier Kiebitzpaaren, welche auch bereits dort erfolgreich gebrütet haben, so Gebhard. Durch die Öffnung der Inseln als Brutstätte könnten die Überlebenschancen der Küken steigen, denn im Offenland lauern Fuchs und andere Nesträuber, welche die Inseln vermutlich nicht aufsuchen würden.

Zu erkennen ist der rund 30 Zentimeter große Vogel unter anderem an seinem außergewöhnlichen Federschopf. Er ist ein Teilzieher. Das bedeutet, dass ein Teil der Kiebitze unter milden Witterungsbedingungen in Deutschland überwintert, andere in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden. In Deutschland leben zwischen 42.000 und 67.000 Brutpaare. Vielleicht man bereits in wenigen Monaten den imposanten Flugkünstlern auch in Schwackenreute zuschauen.