Der Ansturm von Radtouristen an den Osterfeiertagen ist wegen der Corona-Verordnung ausgeblieben. Bei den Arbeiten für den Fahrradweg an der L 192 zwischen Öhningen und Wangen waren deshalb keine weiteren Maßnahmen für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer notwendig. Das verschafft der Bauleitplanung einen kleinen Zeitvorsprung. Nach jetzigem Stand könnte der Radweg deshalb sogar etwas früher fertiggestellt werden als bisher geplant.
Coronavirus könnte Zeitplan stören
Simon Müller, Projektleiter bei der Neubauleitung in Singen sagt: „Solange wir bauen dürfen, bauen wir weiter.“ Das berge aber auch Unsicherheit, wie Baudirektorin Yvonne Guduscheit, ebenfalls von der Neubauleitung, betont. Falls Mitarbeiter der beauftragten Baufirmen an Covid-19 erkranken sollten, würde dies den Zeitplan über den Haufen werfen.
Das Regierungspräsidium in Freiburg gibt sich weiterhin zuversichtlich. Die Fertigstellung des Radweges sei nach wie vor für Ende Oktober vorgesehen. Als Grund für diesen Zeitraum gibt das Regierungspräsidium zahlreiche Mehrarbeiten an, die insbesondere die Sicherheit des Durchgangs- und des Fußgängerverkehrs während der Bauarbeiten verbessern sollen.
Zurzeit ist Straße halbseitig gesperrt
Derzeit ist die Landesstraße für die Baustelle halbseitig gesperrt. Dies soll sich aber Anfang Oktober ändern. Für maximal vier Wochen müsse die Strecke zwischen der Einmündung „Im Hofergärtle“ und dem Ortseingang Wangen auf einer Länge von 600 Metern voll gesperrt werden.
Dies geschieht in Absprache mit der Gemeinde, die darauf hingewiesen hatte, dass im Rahmen der Fahrbahnsanierung dringend notwendige Versorgungsleitungen im Bereich der Straße und des neuen Geh- und Radwegs erneuert oder verlegt werden müssten. „Es macht doch keinen Sinn, im nächsten Jahr wieder aufgrund von Instandsetzungsarbeiten, die Landesstraße erneut aufzureißen“, sagt Öhningens Hauptamtsleiter Uwe Hirt. Das werde zwar für die Anwohner schwierig, letztlich sei es aber eine zielführende Vorgehensweise.
Umleitung über Moos geplant
Wie Pressesprecher Matthias Henrich vom Regierungspräsidium in Freiburg erklärt, soll dann der Verkehr großzügig über Moos umgeleitet werden. „An einer Lösung für den Linienbusverkehr arbeiten wir gerade noch“, sagt Henrich. Wegen des bereits fertiggestellten Radweges zwischen dem Ortsausgang Öhningen und der Einmündung „Im Hofergärtle“, sowie dem extra für die Bauarbeiten hergestellten Weg entlang der Baustelle sei der Rad- und Fußverkehr von der Vollsperrung nicht betroffen.
Die Anwohner sollen rechtzeitig über den genauen Bauablauf und die Ausfahrtmöglichkeiten während der Sperrung informiert werden. Auch wenn es für einzelne Betroffene ärgerlich werden könne, bittet Bürgermeister Andreas Schmid um Verständnis und sagt: „Jetzt haben wir fast dreißig Jahre auf diesen Radweg gewartet. Nun soll er auch fertiggestellt werden, und zwar so, dass alle Bürger anschließend zufrieden sein können.“
Baustraße und Fußweg
Damit die bis zu 12,5 Meter langen Rammrohre unter halbseitiger Sperrung der L 192 in den Untergrund eingebracht werden konnten, musste eine nicht eingeplante Baustraße in Richtung See realisiert werden. Für den Fußgänger- und Radverkehr wurde zu Jahresbeginn ein Fußweg neben der Straße angelegt.
Diese Maßnahme wurde, so das Regierungspräsidium, in Absprache mit Polizei und Gemeinde aus den Erfahrungen des ersten Baujahrs erarbeitet, um den damals noch zu erwartenden starken Fuß- und Radverkehr während den Frühlings- und Sommermonaten in Längsrichtung kontrolliert führen zu können.