Das Haus der Vereine in Öhningen hat die nächste Hürde genommen: Der Gemeinderat beschloss jüngst die Vergabe von sieben Bauaufträgen für das Bauvorhaben in Höhe von insgesamt 1,57 Millionen Euro. Veranschlagt waren für die Abbruch- und Rückbauarbeiten wie für die Sanitär-, Heizungs-, Zimmerei-, Elektro- und Erdungsarbeiten rund 1,8 Millionen Euro. Damit liegen derzeit die Kosten bei einer Höhe von 2,87 Millionen Euro und damit um fünf Prozent niedriger als bei der ersten Kalkulation.

Und nicht nur das steht nun fest, sondern auch der Zeitplan: Ende Januar kommenden Jahres sollen die Aushub-Arbeiten für das Haus der Vereine beginnen. Im März könnte mit dem Rohbau gestartet werden und ab September der Innenausbau erfolgen, kündigte Architekt Siyami Akyildiz an. Das Haus der Vereine soll Mitte 2026 fertiggestellt sein.

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Während viele Räte die Präsentation mit einem Applaus quittierten, die Arbeit des Architekturbüros lobten und meist vier Fünftel des Gemeinderats den Auftragsvergaben zustimmten, so gab es zum Teil weiterhin Skepsis über die Finanzierung des Bauprojekts und Kritik an der Höhe der Kosten.

Es gibt auch kritische Stimmen

Auch wenn Andrea Dix (Netzwerk) die Arbeit des Architekturbüros mit dessen Kalkulation und Zeitabläufen lobte und sie sich diese für viele der Projekte der Gemeinde wünschte, blieb sie in anderen Punkten skeptisch. Sie sprach sich weiterhin gegen den Standort aus und bemängelte auch die Finanzierung über den Verkauf eines kommunalen Grundstücks, der so noch nicht abgewickelt worden sei.

Für sie sei es unklar, wie die Gemeinde diese „Kann-Aufgabe wuppen möchte“. Die Gemeinde habe sich ihres Erachtens auf einen Weg gemacht, ohne zu wissen, wie sie das Bauvorhaben letztlich finanzieren könne. Andrea Dix bezeichnete das Projekt als leichtsinnig. Bei jeder Auftragsvergabe stimmte sie dagegen – wie auch die Räte Christine Schäfer und Eva Straub (beide NL) mit gleichlautenden Argumenten.

Wäre es auch günstiger gegangen?

Bei zwei Vergaben stimmten auch die Gemeinderäte Thorsten Otterbach und Justus Wolf (beide IGW) dagegen. Wolf lobte zwar die Präsentation durch das Architekturbüro, kritisierte aber die Verwaltung, die es versäumt habe, die Expertisen von Ratsmitgliedern in die Planung einzubeziehen. Er schlug vor, dass der technische Ausschuss bei den künftigen Ausschreibungspaketen mehr eingebunden werde.

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Nach dem Erachten von Wolf und Otterbach hätten die von ihnen abgelehnten Vergaben günstiger vergeben werden können, wenn man sie zusammengelegt und als Paket ausgeschrieben hätte. Doch so einfach sei das nicht, erklärte Bürgermeister Andreas Schmid. Er erinnerte hier die Räte an die Vergaberichtlinien öffentlicher Aufträge. Damit ein breiter Wettbewerb entstehen könne und der Mittelstand gefördert werde, sehen die Vorschriften vor, dass die Gewerke einzeln ausgeschrieben werden.

Bei zwei Enthaltungen und zwei Gegenstimmen beauftragte der Rat die Verwaltung schließlich mit der Ausschreibung der Fenster-, Türen- und Dachbauten sowie mit den Blechner-Arbeiten.