Das Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein hat das erste halbe Jahrhundert hinter sich: Am 9. November 1969 öffnete die Einrichtung zum ersten Mal und ist seitdem in Betrieb, heißt es in einer Mitteilung des Trägervereins.
Die Vorgeschichte liest sich darin so: Bei einer Tagung des Arbeitskreises für Fasnachtsforschung des Tübinger Ludwig-Uhland-Instituts, am 28. und 29. Oktober 1966 in Freiburg, hatte eine Ausstellung von Fasnachtsmasken im städtischen Völkerkundemuseum bei den Präsidiumsmitgliedern der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee (NVHB) großen Eindruck hinterlassen.
Dies führte zur Idee, auch im Hegau eine ähnliche Ausstellung zu etablieren. Schon bald konnte der damalige Besitzer von Schloss Langenstein, Wilhelm Graf Douglas, dafür gewonnen werden, Räume des Schlosses dafür zur Verfügung zu stellen.
So entstand das erste südwestdeutsche Fasnachtsmuseum, das bis heute erfolgreich existiert. Inzwischen wird das Museum von einem eigenen Trägerverein betrieben, bleibt aber eng mit der NVHB verbunden.
In den nächsten beiden Jahren soll diese Institution der Fasnacht durch einen Neubau und eine Neukonzeption komplett umgestaltet werden. Im Rahmen des Bundesprojektes Museum 4.0 werden neue digitale Möglichkeiten erprobt, die Fasnachtsausstellung zu präsentieren. Dafür plant der Museumsverein mit eigenen Mitteln einen Neubau in der Nähe des Schlosses (ausführliche Berichterstattung über den Stand beim Neubauprojekt folgt).
Daher wird das bisher bekannte Fasnachtsmuseum mit dem gewohnten Saisonende Ende November seine Türen für immer schließen. Danach müssen die Häser der zahlreichen Puppen ausgezogen und ausgebessert sowie der Umzug in den geplanten Neubau vorbereitet werden, erklärt Michael Fuchs, Präsident des Museumsvereins. Bevor das alte Fasnachtsmuseum endgültig schließt, wird Geburtstag gefeiert und an Gründer wie Heinrich Rehm, Franz Götz, Friedrich Georg Schmieder und viele andere gedacht, heißt es in der Mitteilung. Auch das SWR-Fernsehen wird über das Jubiläum berichten.