Ein Verein, dessen aktive Mitglieder nicht dabei sind, um sich selbst etwas Gutes zu tun, sondern um Mitmenschen zu helfen, ist ein besonderer Verein. Die Nachbarschaftshilfe Hand in Hand ist eine solche Organisation. Zur Hauptversammlung trafen sich Einsatzhelfer, die Vorstandschaft, Bürgermeister Stefan Keil und viele Zuhörer im Schönenberger Hof. Pure Wiedersehensfreude lag in der Luft.
Die Vorsitzende Vera Zeiher beschrieb, die Helfer hätten sich auf neues Terrain eingelassen. Sie unterstützten weiter ältere Menschen beim Einkaufen und begleiteten sie zum Arzt. Aber sie hätten im letzten Jahr auch Menschen in Quarantäne versorgt. Im März hatte außerdem die Planung eines Testzentrums begonnen. „Wir hatten eine der ersten Teststationen im Umkreis“, sagte sie.
Verein half sogar bei Coronatests
Vom 30. März bis zum 5. Juni führten die zuvor geschulten Vorstandsmitglieder und Helfer über 1000 Tests für die Gemeinde durch. In 256 Stunden testeten sie 1056 Personen, bevor die Gemeinde selbst ein entsprechendes Angebot machte.
Zeiher erinnerte daran, wie schwer es zunächst war, an Impftermine für Ältere zu kommen. „Anfangs war das fast unmöglich. Gabi Martin und Ingrid Knobelspies haben es oft nachts versucht.“ Die Fahrt und Begleitung in verschiedene Impfzentren an allen Wochentagen wurden zur neuen Aufgabe.
Soziale Arbeit, die besonders wertvoll ist
„Es war auch im Büro ein großer Mehraufwand für Bettina Fuhrmann. Dank vieler Spenden war es uns möglich, so viel Hilfe anzubieten und Einkäufe sowie Impffahrten kostenlos zu übernehmen“, betonte die Vorsitzende.
Sie hob die wertvolle Arbeit hervor, die den Verein ausmache. „Spazieren gehen, einfach nur da sein, Zeit schenken – das ist auch eine Bereicherung im eigenen Leben, denn man bekommt viel Dank zurück.“ Aber es gebe auch oft belastende Situationen durch Krankheit, Einsamkeit oder Tod. Wenn ein Klient ins Heim komme, könne der Zeitpunkt oft noch hinausgeschoben werden, weil er in Abstimmung mit den Pflegediensten zuhause mitbetreut werde.
„Und wenn die häusliche Hilfe nicht mehr ausreicht, ist das kein Scheitern, sondern eine Bereicherung für die Menschen, weil sie so lange zu Hause bleiben konnten“, so Zeiher. Manchmal besuchten die Helfer die Menschen dann weiter im Heim. Auch dafür würden Spendengelder verwendet.
Mit Blick in die Zukunft teilte Vera Zeiher mit, der lange vermisste gemeinsame Mittagstisch werde vermutlich ab Mai oder Juni wieder stattfinden. Steter Austausch innerhalb der Helfer gilt als wichtig. Auf der Gewerbeschau am 7. und 8. Mai werde der Verein am Stand der Gemeinde vertreten sein. Und im Herbst solle wieder ein Altenhilfekurs angeboten werden, an dem auch Nicht-Vereinsmitglieder teilnehmen dürften. Außerdem habe der Verein angeboten, sich in Bezug auf ukrainische Geflüchtete, die in der Gemeinde untergebracht sind, einzubringen.