Marina Kupferschmid

Auf unsere Radolfzeller ist einfach Verlass", sagt Heinz Schmitt zufrieden, wenn sich auch zum Beginn der zweiten Fußball-Halbzeit die Bierbänke beim Brückenfest etwas lichteten. Obwohl gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe und die Mettnaubrücke unerwartet bis zum Nachmittag noch Domizil des Wapo-Bodensee-Filmteams, zog er gemeinsam mit dem langjährigen Partner FC 03 Radolfzell das Fest wie gewohnt durch. Die erfreuliche Besucherfrequenz und die warme Atmosphäre des Festes dürften auch als Solidaritätsbeweis für Heinz Schmitt zu werten sein.

Zwei Schuljahrgänge gehören beispielsweise zu den ganz treuen Besuchern. "Das ist einfach eine Super-Initiative von unserem Heinz", unterstreicht die ehemalige Schulkameradin Erika Bardenheuer, die alljährlich den Jahrgang 1939 zum Brückenfest zusammentrommelt. "Auf diese Weise sehen wir uns alle auch regelmäßig", fügt sie freudig hinzu. Solidarität mit dem Chef-Organisator zeigen neben den Fußballern hinter den Ständen auch die Musiker, für die es stets Ehrensache ist, beim Brückenfest auf ihre Gage zu verzichten. In diesem Jahr sorgten die Radolfzeller Schnooke-Vielharmoniker für fetzig-fröhliche Unterhaltung und gutes Sitzfleisch der Besucher.

Großer Teil der Erlöse geht an den Querklecks-Freizeittreff

Fast 20 000 Euro kamen in den vergangenen 15 Jahren für soziale Einrichtungen zusammen. Der größte Teil des Erlöses fließt alljährlich dem Querklecks-Freizeittreff für Behinderte zu. Gerade erst war Heinz Schmitt bei einem Ausflug der Kinder und Jugendlichen in den Skywalk-Park im Allgäu dabei. "Diese Freude der Kinder zu erleben, ist eine große Motivation für mich. Da geht mir das Herz auf", erklärt er.

Das Brückenfest ist 2003 aus einer spontanen Idee entstanden, weil sich Heinz Schmitt und weitere Anwohner nach dem Abriss der Südbrücke auf der Mettnau zusammensetzten. Damals gesellten sich zufällig ein paar Musiker zu ihnen und es entstand ein kleines Fest. Und als Heinz Schmitt gefragt wurde, ob er dieses Fest nicht weiterführen wolle, sagte er zu – unter der Bedingung, dass der Erlös für wohltätige Einrichtungen gespendet wird.