Gerald Jarausch

Gut zweieinhalb Monate nach der Eröffnung des erweiterten Herstellerverkaufszentrums Seemaxx am 13. Oktober äußert sich Hesta-Geschäftsführer Arnold Kannenberg positiv: "Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung." Dabei war der Weg dorthin kein leichter. Von Anfang an waren die Nachbarstädte Stockach, Singen und Konstanz nicht erfreut darüber, dass das Hersteller-Verkaufszentrum auf dem innenstadtnah gelegenen Schiesser-Areal seinen Betrieb aufnimmt. Auch die Erweiterung von den anfänglichen 4500 auf 8500 Quadratmeter Verkaufsfläche hat sich über fünf Jahre hingezogen. Umso erfreuter ist Arnold Kannenberg, dass das Konzept in Radolfzell aufzugehen scheint. Mit der Ersteröffnung des Seemaxx im Oktober 2006 hat sich die Besucherfrequenz in der gesamten Stadt erhöht. "Unser Ansatz ist es, dass die ganze Stadt attraktiv sein muss", sagt er.

Dementsprechend wurde bei der Erweiterung des Seemaxx auch auf eine ansprechende Architektur geachtet. Dabei hat man bewusst die Geschichte und bisherige Nutzung des Gebäudes sichtbar erhalten. "Die Aufenthaltsqualität muss stimmen. Die Menschen müssen sich wohlfühlen im Center. Aber auch in der gesamten Stadt", führt der Geschäftsführer weiter aus. Der Erfolg der vergangenen Wochen scheint ihm recht zu geben. "Nach dem 13. Oktober hatten wir eine bombastische Woche mit sehr vielen Besuchern", verrät Arnold Kannenberg. Die Zeit danach stuft er in die Vorweihnachtszeit und die Zeit nach den Festtagen ein. Während vorher vor allem Einkaufsgutscheine in den Geschäften der Renner waren, hatten die Menschen nach Weihnachten Zeit und Muße, um selbst im Seemaxx zu Bummeln.

"Wir haben sehr gute Geschäfte gemacht", sagt der Geschäftsführer, dessen Unternehmen als Betreiber des Herstellerverkaufszentrums auftritt. Als solcher sei man für das gesamte Management zuständig und über die Verträge auch an den Umsätzen der Stores beteiligt.

Umso wichtiger ist für Arnold Kannenberg die Ausrichtung des Seemaxx. Weil sich Handel und Verkauf von Bekleidungswaren im Wandel befindet, indem das Internet-Geschäft immer mehr Bedeutung gewinnt, könne man nur mit echten Marken punkten. "Es ist ganz wichtig, dass es sich dabei tatsächlich um Marken handelt, die möglichst jeder kennt", erklärt er. Gleichwohl ist ihm bewusst, dass es eine gewisse Anlaufzeit für die neuen Geschäfte benötigt. Die Stores und ihre Mitarbeiter brauchen nach Ansicht von Arnold Kannenberg rund ein halbes Jahr, um sich auf die Gegebenheiten einzustellen. "Die Schnellen schaffen das bis Ostern, die anderen bis zum Sommer", ist er sicher. Dann beginnt auch die wichtigste Verkaufsphase innerhalb eines Jahres. Durch die Anzahl der Touristen und Besucher über die Sommermonate erhöhe sich auch der Umsatz in dieser Zeit. Generell sei die Zahl der Besucher, die tatsächlich etwas im Seemaxx einkaufen, sehr hoch, berichtet Kannenberg. Für ihn selbst ist die Erweiterung ruhiger verlaufen, als er erwartet hatte. "Der erste Schritt war viel schwieriger", erinnert er sich an seine Arbeit vor über zehn Jahren. Damals war es ungleich schwieriger, namhafte Hersteller nach Radolfzell zu locken. Seitdem das Seemaxx aber ein bei den Marken bekanntes und anerkanntes Outlet-Center ist, wurde es leichter weitere Hersteller an den Bodensee zu locken.

 

Bedenken im Umland

Das Herstellerverkaufszentrum Seemaxx wurde im Oktober 2006 mit zwölf Geschäften eröffnet. Die Verkaufsfläche betrug damals 4500 Quadratmeter. Vor allem die Stadt Stockach hatte Bedenken gegen die Ansiedlung eines Outlet-Zentrums in Radolfzell. Die Erweiterung verlief ähnlich schwierig. Das Regierungspräsidium Freiburg genehmigte letztlich eine Aufstockung auf 8500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Heute befinden sich insgesamt 40 Marken in 34 Stores im seemaxx. (ja)